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Morgen ist es soweit…

Morgen ist es soweit…

Noch einen Tag und dann holen wir unsere Ferienwohnung auf Rädern ab. Ich kann es immer noch kaum glauben, habe keine Ahnung was uns erwartet. Nun ja genau genommen schon. Knapp 13 Quadratmeter Platz für drei Menschen und einen Hund, der so groß ist wie ein Schaf. Diesen Platz teilen wir uns mit drei Betten, einer Küchenzeile samt Kühlschrank, einem Badezimmer mit Dusche, Waschbecken und Toilette, eine Essecke für vier Personen, drei Schränken, dem Kofferraum und der Fahrerkabine. How on Earth!!! Ich habe keine Ahnung, wie wir das auch nur eine Stunde überleben sollen, ohne dass einer von uns oder alle gleichzeitig eskalieren… Aber dann bin ich auch wieder soooo gespannt. Da wartet ein Abenteuer und ich brauche dringend eins.

Ich habe heute Nachmittag unserer Nachbarin Bescheid gesagt, dass wir wahrscheinlich ab Montag auf Tour sein werden. Das war ein großer Schritt für mich, denn es bedeutet, dass mein innerer Pessimist nun doch daran zu glauben beginnt, dass es wirklich zu diesem Urlaub kommt. Tochters Erkältung klingt langsam ab und wir halten uns wacker. Gepackt habe ich trotzdem noch keinen Schlag, aber die Waschmaschine läuft. Das Wetter ist immer noch gruselig, aber wir wollen ja auch wegfahren, nicht wahr…

Eure Nachbarin – vorsichtig optimistisch

 

 

Wow! Ich meine… wow!

Ganz locker bleiben

Ganz locker bleiben

Was ist das für ein Wetter? Dauerregen und wirklich bitter kalt. So wie Juli 2021 im Bretagne-Sommerurlaub. Dafür war aber der Spätsommer letztes Jahr herrlich. Dieses Jahr ging es hier vom Original-Mittelmeer-Sommer gleich zu Septemberbeginn in den Spätherbst über. Was bedeutet das für unseren Womo-Urlaub??? Gestern schrieb meine Camper-Freundin: „Bleibt einfach locker, wenn mal was nicht sofort geht oder es vielleicht mal regnet oder die Heizung nicht so schnell wärmt…“

Waaaaas??? Wie Heizung wärmt nicht??? Vor meinem inneren HS-Auge entsteht ein Bild in Grautönen. Wir drei samt Hund, vom E-Bike-Ausflug am Urlaubsort völlig durchnässt und durchgefroren in der winzigen Womo-Zelle zusammengepfercht. Die Fenster beschlagen, keine Chance, die Klamotten zu trocknen. Die Dusche funktioniert nur kalt, die Nasen tropfen und Essen ist auch keins mehr im Kühlschrank… Hab‘ ich schon erwähnt, dass ich super in tristen Prognosen bin?

Bei Problemen bleibe ich ungefähr so locker, wie Klaus Kinski, der überraschend von der Seite angequatscht wird… Aber man soll ja positive Gedanken hegen und strahlende Vibes produzieren. Das versuche ich zusammen mit unserem Hund, während wir durch den strömenden November- (ach nee, es ist ja September – grrrrr) Regen stapfen. Also ich! Doggo tänzelt leichtfüßig und eher unbeeindruckt neben mir her.

Innerlich bemühe ich mich, schöne Dinge visualisieren. Gehindert werde ich von meiner Mistdings-Kappe, die ich zum Schutz gegen den Regen trage und die immer wieder über meine Augen rutscht. Einen Schirm kann ich zusammen mit Hundeleine, Leckerlis und Kackbeutel nicht handeln. Kapuzen sitzen entweder zu eng oder fliegen beim nächsten Windstoß vom Kopf. Kappen sind es aber anscheinend auch nicht. Also dann lieber nasse Haare, aber wenigstens einen freien Blick – nach innen und leider auch nach außen: auf den Regen. Grumpf!

Irgendwie will das positive Denken nicht klappen. „Das Wetter wird geil. Der Sommer kehrt nochmal für die zwei ersten Oktoberwochen zurück. Die Weltlage entspannt sich…“ Ich komme mir vor, wie jemand, der einen Wunsch ans Universum sendet und erwartet, dass er in Erfüllung geht. Also ob. So wird das heute nix. Aber eins nehme ich mir vor: Ich werde stumm leiden. Egal, was passiert. Ich werde NICHT die erste sein, die die Dinge beim Namen nennt. Nein, das überlasse ich meinen Liebsten. Die tun immer so entspannt. Bis sie dann auch was nervt! Egal. Ich bin ein Zen Buddhist, ich bin ein Zen Buddhist, ich bin ein Zen Buddhist…

Die Nachbarin – total unlocker

PS: Mein Vorsatz hat immerhin bis zum nächsten Morgen gehalten. Da habe ich über die Schulter meines Mannes die Langzeit-Prognose auf seiner Wetter-App gesehen und eventuell so etwas geäußert wie: „Für den Womo-Urlaub seh‘ ich schwarz…“

 

 

Morgen ist es soweit…

Der Countdown läuft

Der Countdown läuft

Der Countdown läuft, aber ich stehe noch. Normalerweise würde ich eine knappe Woche vor Urlaubsbeginn rotieren. Wäsche waschen, Nachbarn instruieren, Medikamente bestellen, unsere 25 verschiedenen Sonnencremes sortieren, Klamotten, Drogerieartikel, Lebensmittel und vieles mehr kaufen. Ja und natürlich Packlisten bis zum Sankt Nimmerleinstag verfassen. Heute nichts dergleichen. Ich bin irgendwie verdächtig entspannt, was auch mit der hochsensibel-typischen Eigenschaft zu tun hat, das Gelingen eines Vorhabens bis in die letzte Sekunde hinein anzuzweifeln. Wir? Im Wohnmobil? In einer Woche? Und nicht nur vor der Haustür, sondern unterwegs??? Irgendwie kann ich es noch nicht sehen…

Okay. Natürlich war ich nicht komplett untätig. Ich habe mich mit einer Womo-Fachfrau ausgetauscht. Sie hat mir viele tolle Reisetipps geschickt. Eine hilfreiche Online-Packliste habe ich bei Wohnmobilbloggerin Katja von www.hin-fahren.de gefunden. Ich habe mir zwei bis drei Apps aufs Handy geladen, die Auskunft über gute Womo-Stellplätze und Camping-Areale gibt. Ich habe mir ein Video „Chemietoilette reinigen leicht gemacht“ reingezogen, weil das des Ehemanns größter Horror ist. Wir haben uns bei einer Autobahnfahrt sämtliche Camper-Fabrikate angeschaut und auch unseren Wagen entdeckt. Ich habe mir einen Bademantel und meinem Mann eine Regenjacke bestellt. UND ich habe heute die Uhrzeit für die Abholung unseres Gefährts klargemacht. In einer Woche!???!!!?? Ich sehe es einfach nicht…

Eure Nachbarin – sehr skeptisch

 

 

Ganz locker bleiben