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… auf allen Vieren. Naja, wenigstens manchmal.

Hätte man uns Ende 2014 gefragt: „Wollt ihr ein altes Landhaus kaufen und sanieren?“ hätte die einhellige Antwort gelautet: „Sonst hast du kein Problem!“ (Obwohl ein kleines Stimmchen in meinem Kopf sicher geraunt hätte: ‚War das nicht immer schon dein Traum?‘) In der Tat, aber man muss sich ja nicht alle Träume erfüllen…

Ja, aber die Zinsen

Und dann kam der Winter und die Zinsen waren immer noch so niedrig und die Großeltern drängelten. Das Kind wollte ein Trampolin und ich eine Hängematte im Garten und mein Mann seine Ruhe… Und plötzlich waren wir auf sämtlichen Immoplattformen angemeldet und fuhren über Land. Wir sahen winzige Häuser, schäbige Häuser, Häuser in schrecklichen Gegenden, Häuser in herrlichen Gegenden, aber direkt an der Bahnlinie. Und dann kamen wir nach Hause in unsere wunderschöne Altbau-Mietwohnung und dachten: Hach, was haben wir es hier gut!

Bis es kam, wie es kommen musste. Es war an einem sonnigen Tag im Mai. Der Klassiker – wir wollten eigentlich gar nicht hinfahren: Tochter trotzte, mein Mann fand das Exposé nicht überzeugend und ich hatte keinen Bock mehr auf Resterampe. Aber ein Bild hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Das eines süßen kleinen Plumpsklos aus Backstein, mit Holztür und winzigem Fensterchen vor einer rosenberankten Fachwerkscheune. Also fuhren wir.

Und als wir so hinter der fröhlich plaudernden Maklerin durchs Haus liefen vom feuchten niedrigen Kartoffelkeller bis zum Dachboden mit Weitblick konnten wir es plötzlich sehen. Uns, in diesem Haus, mit den hellen Räumen ohne Schräge, der Aussicht aufs Siebengebirge, der großen Linde vor der Tür und der Scheune samt Plumpsklo. Wir wussten, wenn es irgendwann fertig wäre, wäre es großartig.

Soooo ahnungslos

Wir waren so innocent: Kannten keinen Unterschied zwischen Steg- und NYM-Leitungen, mono- und bivalenten Speichern, Asbest oder kein Asbest, KfW und Bafag. Wir führten ein unbeschwertes Leben der Ahnungslosigkeit und entschieden uns – allen Unkenrufen zum Trotz („Das wird eine Lebensaufgabe“) für dieses Haus.

Was sich seitdem getan hat, wieso meinem Mann bei einem Anruf fast der Hörer aus der Hand gefallen wäre, was es heißt, mit Handwerkern umzugehen und jede Menge Wissenswertes rund um Sanierung erfahrt ihr hier in diesem Blog.

Viel Spaß,

Eure Scheunenhäusler