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Wiebitte?!

Wiebitte?!

Kleine Kinder bringen ja immer wieder den einen oder anderen Spleen aus dem Kindergarten mit. Manchmal ist es irgendeine Fantasiesprache – je nachdem, ob die Maus gerade mehr mit Gülsen („rübük löbökel tschinökor“), Lin Yun („nihau wakabu singdami“) oder Viktor („ndtrasdorowitschingotschek“) spielt. Alles drei heißt in etwa: „Neihein!“ Denn das ist gerade des Töchterchens deutsches Lieblingswort – egal wie vorsichtig die Anfrage formuliert war.

Eine zweitägige Abweichung gab es zuletzt Anfang Oktober. Ich wachte morgens auf und fragte meine Tochter „Und, wie haste geschlafen?“ Statt eines „Gut Mama, bring mir was zu trinken, ein Wurstebrot, meine Socken etc.“ hörte ich „Wiebitte?“ und es sollte nicht das letzte Mal sein. „Hast du schon deine Zähne geputzt?“ „Wiebitte?“, „Wo ist dein Schal schon wieder geblieben?“ „Wiebitte?“ „Willst du ein Spielzeug mit in die Kita nehmen?“ „WIEBITTE???“

Wiebitte?

„Mann, ist dieses Kind höflich!“, war mein erster Impuls. Da haben wir ja mal alles richtig gemacht in der Erziehung, dachte ich stolz und lobte „Schön, dass du statt Hä oder Was jetzt Wiebitte sagst, das klingt doch viel netter.“ „Wiebitte?“ Ich nahm es als Witz und schmunzelte in mich hinein, während ich Tochter und Mann hinterher winkte, als sie zur Kita aufbrachen.

Etwas seltsam kam es mir dann schon vor, als ich Töchterchen sechseinhalb Stunden später wieder auf dem Kitaflur in Empfang nahm und sie mir gleich auf die erste Frage ein fröhliches „WIEBITTE?“ entgegenschleuderte. Auf dem Rückweg kamen wir an der Apotheke vorbei, wo Töchterchen gerne am Treppengeländer rumbalanciert. „Soll ich Wuffi so lange halten?“ „WIEBITTE?“

Mein Blick fiel auf ein Schild im Apothekenschaufenster. „Machen Sie einen Hörtest!“ stand da. „Hmmmm, dachte ich, vielleicht hört sie wirklich nicht gut…“ „Wie wäre es mit einem kleinen Kakao, wenn wir heimkommen“, flüsterte ich extraleise. „JAAAAAAAAA“, schallte es aus 10 Metern Entfernung zu mir herüber. Okay, die Ohren schienen intakt. „Na, dann beeil dich mal, damit wir nach Hause kommen.“ „WIEBITTE?“

Wiebitte?

Vier Stunden und 53 „Wiebitte?“ später kam mein Mann nach Hause und ich übergab entkräftet das Staffelholz. „Freu dich doch, dass sie höflich ist“, lachte der nur. „Das hat sie von uns!“ „Ach was, die hat nen Spleen!“, jammerte ich und verzog mich ins Nebenzimmer. „Schatzi, warum sagst du denn immer wie bitte? Habt ihr das im Kindergarten gelernt?“, hörte ich meinen Mann fragen. „Nein, aber die Mama hat doch gesagt, ich soll nicht immer „Hä?“ rufen.“

Was soll ich sagen: Alles ist eine Phase! Meine Tochter beglückte uns noch eine Nacht (Ich um drei Uhr morgens entnervt: „Jetzt halt doch mal Ruh, du Zappelphilipp. Ich will schlafen!“ Sie schlaftrunken: „Wiebitte?“) und einen Tag mit ihrem Lieblingswort. Bis ich nachmittags um fünf schnauzte: „Wenn du noch einmal „Wiebitte?“ sagst, dreh ich durch!“ „Wie… – Hä?!“

Glaubt mir, ich war noch nie so dankbar über schlechte Manieren!

Lasst es euch gut gehen!

Eure Nachbarin – die heute mal keine Lust hat über die Baustelle zu schreiben…

Szenen einer Ehe

Szenen einer Ehe

Wenn alternde Ehepaare – also in diesem Fall mein Mann und ich – sich unterhalten, klingt das manchmal so:

Er (macht die Glotze aus): Wie fandste jetzt den Film?
Ich: Ganz gut, aber den Schauspieler mag ich nicht.
Er: Echt?
Ich: Ja, der hat doch letztens den Zuckerberg in diesem Facebook-Film gespielt.
Er: Nä!

Ich: Doch, guck! Der hat doch auch diesen Magier gespielt, in dem Film letztens, wie hieß der noch.
Er: ‚Die Unvergesslichen‘.
Ich (am googeln): Nee, ‚Die Unfassbaren‘!
Er: Stimmt. Aber das ist der nicht.
Ich: Aber der sieht genauso aus.
Er: Der sieht dem nur ähnlich…

Ich (nach einigen Minuten): Da gibts ja so einige Schauspieler, die sich so ähnlich sehen. So wie der eine…
Er: Wer?
Ich: Na, der in dem Film gespielt hat!
Er: Welcher Film?
Ich: Weiß ich nicht mehr!
Er: Worum ging es denn?
Ich: Weiß ich auch nicht mehr. Irgendwas mit… (seufz) Ich weiß es nicht mehr.
Er: Und wem sieht der ähnlich?
Ich: Na dem anderen. Hugh…
Er: Grant
Ich: Näää. Hugh, Hughen Mac Gregor!
Er: Ewan McGregor! Der sieht dem ähnlich?
Ich: Nee, nicht dem, aber so einer ist das auch…
Verständnisloses Schweigen.
Ich: Der hat in ‚Before Sunrise‘ mitgespielt.
Er: Ewan McGregor?
Ich: Nein. Der andere. Wie heißt der?
Er: Moment… (googelt) …äh, Ethan Hawke.
Ich (klatsche in die Hände): Ja genau!!
Er: Also der.
Ich: Nee, aber der sieht dem ähnlich. Hieß der nicht Baker…

Mein Mann gibt sich geschlagen, geht in die Küche und isst eine ganze Frust-Packung Bioschinken auf einmal auf.

Übrigens, wer immer noch nicht weiß, wer gemeint ist: natürlich Kevin Bacon. Wem der ähnlich sieht hab ich allerdings vergessen 😉

Äääh, was wollte ich schreiben…

Ach so, liebe Grüße

Eure Nachbarin

Andenken an die Reise

Andenken an die Reise

Paris – wir kommen, eilen, fliegen. Nachdem ein Familienurlaub auf dem Bauernhof meine Sehnsucht nach Romantik nicht ganz befriedigt hat, muss es jetzt die volle Dröhnung sein.
Und damit wir auch länger etwas von unserer raren Zweisamkeit haben, habe ich schon mal vorbeugend ein Scrapbook angelegt. Scrapbooking ist ein Trend, der in den letzten Jahren aus den USA und
Kanada herüberschwappt. Daher auch der Name, den man gerne mit Collage-Album übersetzen darf. Wie bei so vielen Do it yourself-Ideen heißt es auch hier: Back to the roots! Macht es wie Eure Großmütter!

Und hier die Bilder…

Au revoir, Ihr Lieben!

Eure Nachbarin

Handysucht – oder Die das Handy sucht

Handysucht – oder Die das Handy sucht

Gestern habe ich mich mit einer Frau getroffen, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Das trifft zwar auf viele Frauen zu, aber diese toughe, mitten im Leben stehende Mutter von drei Kindern, lässt mich geradezu in Ehrfurcht erstarren. Sie lebt ohne Handy. Ganz und gar! Wie macht die das???

Ich selbst fühle mich ohne Handy, wie Hanni ohne Nanni, Dick ohne Doof, Affe ohne Kokosnuss – äh, ihr wisst, was ich meine. Auf dem Weg zum Café, in dem wir uns verabredet hatten, dachte ich, ich hätte mein Smartphone zu Hause vergessen. Ich stand gerade auf der Fähre und ließ das morgendliche Rheinpanorama auf mich wirken, als meine Hand unbewusst – wie etwa 25 Mal am Tag – kontrollierend in die Tasche griff und ein gebrauchtes Taschentuch, einen Schlüssel und ein klebriges Hustenbonbon ertastete, aber KEIN Handy.

Mein erster Gedanke war: Cool! Ich treffe mich mit einer Frau ohne Handy und habe auch keins dabei. Wie entspannend! Noch während ich so dachte, machten ein paar Hirnzellen ihr eigenes Ding und dachten: Was, wenn eine Mail mit dem Angebot meines Lebens kommt und ich kann sie nicht schnell genug abrufen (immerhin bin ich Freiberufler und muss sehen, wo ich bleibe). Oder was, wenn ich wieder so eine SMS kriege, wie letzte Woche: „Herzlichen Glückwunsch! Wir haben Sie aus 80 Trilliarden Nutzern ausgewählt und Sie haben ein iPhone6 gewonnen. Bitte übermitteln Sie uns Ihre Adresse, Ihre Kontonummer und Ihre Geheimzahl.“ Hab ich alles gemacht, vielleicht ist es nicht angekommen…

Un wahrscheinlich

Nachgestellt – ich mach das bestimmt
nicht nochmal.

Ach egal, dachte ich. Wie wahrscheinlich ist das schon?! „In etwa so wahrscheinlich, wie dass einem am Sparkassenautomaten eine Münze runterfällt, die man aus Versehen mit der Fußspitze aus der Tür hinaus auf den Gehweg kickt, wo sie sich um 90 Grad dreht, um durch den winzigen Schlitz eines Metallgitters in einen Lichtschacht zu fallen“, kicherte das Teufelchen auf meiner Schulter. In der Tat ist mir das kürzlich passiert und bei einem kontrollierenden Blick in den Lichtschacht stellte ich zweierlei fest. Erstens: Es war natürlich die größte Münze meiner Barschaft gewesen. Zweitens: Offensichtlich bin ich die einzige, der es bisher gelungen ist.

Aber das nur am Rande. Zurück auf die Fähre, die mittlerweile die Mitte des Flusses erreicht hatte. Eine Minute ohne Handy und so langsam wurde ich nervös. Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs, dachte ich. Was, wenn ich auf den noch zu überwindenden 200 Metern stürze und dann habe ich kein Handy dabei, um meinen Mann, den Notarzt und/oder meine Osteopathin anzurufen??? Was, wenn der Kindergarten anruft, weil die Maus krank ist und mich nicht erreicht und dann meinen Mann anruft und ihn auch nicht erreicht und dann bei der Oma anruft und die auch nicht erreicht und dann… Panik kroch meinen Nacken hinauf, während Helicopter-Mum fast von der Fähre abhob.

Ohne der wunderschönen Umgebung noch einen Blick zu gönnen, grub ich hektisch mit beiden Händen in meiner Tasche. Zweimal noch fuhr ich mit der Fähre hin und zurück, dann hatte ich es in ihren unergründlichen Tiefen gefunden: mein süßes, kleines, goldiges Smartphone. Es steckte genau da, wo ich es zwanzig Minuten vorher hingesteckt hatte. Und – ich hatte keine neuen Nachrichten. Als ich aufblickte, erreichte ich gerade zum dritten Mal das Bad Godesberger Rheinufer. Jetzt aber schnell, dachte ich, schwang mich aufs Rad und pedalte in fünf Minuten unfallfrei zum Café.

Tiefenentspannt wie ein Eichhörnchen

Smartphones stehlen Ihre Zeit!

Dort saß ich dann tiefenentspannt und wartete auf meine Kollegin. Und während ich so saß, schaute ich – nein, nicht in die Bäume oder in den Himmel oder wenigstens auf die leckere Auslage – ich schaute aufs Handy. Immer wieder. Um die Uhrzeit zu checken (Armbanduhr? Für Oldies!). Um die Mail zu checken, mit der wir uns verabredet hatten. (Ich könnte ja am falschen Tag, zur falschen Zeit, am falschen Ort sein). Um die Schlagzeilen des Tages zu lesen (unmotiviert, ich gebe es zu) und um auf Facebook einen Link zu teilen. Dann fiel mir nichts mehr ein und ich war für 15 Sekunden wieder ganz im Moment. Entschleunigt genoss ich die Ruhe, bis meine Hand wieder zu diesem vermaledeiten….

Aus den Augenwinkeln sah ich eine Frau auf den Stufen des Café sitzen, die an ihrer Zigarette zog. Und obwohl ich Nichtraucherin bin, erinnerte mich die Szene irgendwie an mich selbst…

Eure Nachbarin, die offensichtlich nicht nur süchtig nach Schokolade ist

PS: Natürlich habe ich meine Kollegin gefragt, wie sie ohne Handy (über-)lebt. Sie tut es einfach! Respekt!!

Shoppen mit Mann und Kind

Shoppen mit Mann und Kind

Also mal Hand aufs Herz: Ich bin jetzt nicht gerade das, was man neudeutsch als Fashion Victim bezeichnen würde. Manolo Blahniks hielt ich bis vor Kurzen noch für eine chronische Stoffwechselerkrankung, bis mich eine „Sex and the City“-erfahrene Freundin darüber aufklärte, dass es sich um Stöckelschuhe, handelt. Auch besagte Serie ist leider an mir vorbeigegangen, was im Wesentlichen damit zu tun hat, dass ich seit Jahren den Kampf um die Fernbedienung verliere.

Nur wenn es um Heidis XS-Meeeedchen geht, setze ich mich einmal im Jahr durch! Schon aus gesundheitlichen Gründen: Eine Staffel „Germany’s Next Topmodel“ motiviert mich zu etwa drei Wochen Schlankheitskur. Und zum Kauf eines Marken-Mascaras, den ich nach einmaliger Benutzung sofort in der Schublade versenke, weil ich eigentlich seit Jahr und Tag meiner geliebten No-Name-Wimperntusche treu bin und bisher definitiv nichts Besseres gefunden habe.
Seit ich mit der Aufzucht eines Kleinkindes beschäftigt bin, haben meine Ambitionen für die Schönheit zu leiden, beträchtlich abgenommen. Ich hab auch so schon genug am Hals. Bequem muss es sein, kleinen klebrigen Kinderhändchen muss es trotzen und trocknergeeignet wäre auch nicht schlecht. Also Jeans. Die habe ich mittlerweile in allen Größen von 36 (Fehlkauf) über 38 (jaha, das waren noch Zeiten) und 40 (Schwangerschaft) bis 42 (Bewegungsmuffel, Schokoaddict).
 
Spieglein, Spieglein
Langsam wird auch das zu eng. Beim Hinsetzen knarzt es mittlerweile verdächtig im Gewebe – also im Jeansgewebe und GNTM noch so lange hin. Deshalb muss ich etwas tun, was ich wirklich nur mache, wenn es nicht anders geht: Ich muss Hosen shoppen! Für jemanden wie mich, deren Hüfte eindeutig der breiteste Körperteil ist, in etwa so spaßig, wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Selbst meine – wirklich wunderschöne – Freundin Claudia meinte kürzlich: „Wenn ich in der Umkleide stehe, gucke ich niemals in den Spiegel, das tue ich mir nicht an.“ Sollte ich vielleicht auch lassen, denn anders als die Wurzelbehandlung hat Hosenkaufen zusätzlich einen überaus nachteiligen Effekt auf mein Selbstbewusstsein…
Hier mal ein Aufruf: Liebe Umkleidekabinen-Designer! Wir brauchen mehr Licht!!! Wie kommt ihr darauf, dass Schummer-Leuchten den unbekleideten Körper eines Menschen jenseits der 35 besser aussehen lassen? Gedämpftes Licht erzeugt Schatten an Stellen, an denen man als Frau seit der Erfindung der Cellulite keine Schatten mehr sehen möchte. Grelles Licht macht vielleicht blass um die Nase, aber es lässt Hügel und Täler verschwinden. Zumindest wenn man nicht so genau hinsieht.
 
In der Umkleidekabine
Bis die Beleuchtung in Umkleidekabinen angepasst ist, mache ich es also wie meine Freundin – ich schaue nicht mehr hin. Was dem Hosenkaufen eine weitere unerträgliche Komponente hinzufügt, denn: Ich muss meinen Mann mitnehmen. Wer soll denn sonst gucken, ob die Hose einigermaßen sitzt? Nein, nichts gegen meinen Mann, er gibt sich wirklich Mühe. Aber wenn ich ihn mitnehme, muss ich auch meine Tochter mitnehmen. Und das, liebe Freunde, wünscht man wirklich niemandem.
Wir also an einem sonnigen Samstagmorgen mit einer schlecht gelaunten Dreijährigen in der Bonner Innenstadt: „Ich wollte nicht einkaufen, ich wollte zu den Hirschen!“ – „Schatz, ich brauche neue Hosen, wir gehen
später zum Wildgehege.“ „Du kannst doch alleine einkaufen und Papa geht mit mir vor?“ Hmm, wie erkläre ich ihr das jetzt?? „Der Papa muss der Mama helfen, weil sie doch so einen großen Popo hat“, springt mein Mann hilfreich ein und weicht feixend meinem bösen Blick aus. Meine Tochter gibt sich mit dieser Erklärung prompt zufrieden. Hmmm…
Eine Stunde später stehe ich schweißgebadet in der Kaufhof-Umkleide. Meinem Mann ist das Feixen vergangen. „Wenn du mir nicht vertraust, kannst du genauso gut alleine shoppen gehen“, motzt er nicht ganz unberechtigt und zeigt anklagend auf den von mir verworfenen Jeansstapel. „Wie soll ich dir vertrauen, wenn du Hüftjeans, die aus leichten Rundungen monströse Ausbuchtungen machen, für sexy hältst?“ meckere ich zurück. (So ganz hatte ich dem Blick in den Spiegel dann doch nicht ausweichen können). „Ich will jetzt endlich Hirsche!“ höre ich zum 35sten Mal meine Tochter vor der Umkleide jammern.
 
Größe 38!
Ein genervtes Grunzen aus der Nachbarkabine gibt mir den Rest und ich entscheide mich, das Experiment abzublasen. Erleichtert ziehen Mann und Tochter von dannen, um Rolltreppe zu fahren, während ich desillusioniert mit meinen Jeans aus der Kabine wanke. Da sehe ich ihn plötzlich: Er hängt auf der Stange der zurückgelassenen Kleidungsstücke unterhalb des Fachs, in das ich jetzt eilig meine Jeans stopfe und strahlt mich an. Dieser eine Rock, nur für mich gemacht, wohl ein Überbleibsel aus der Sommerkollektion, verschiedene Türkistöne, zartes Muster, ein Traum. Hatte nicht meine Typberaterin einst gesagt, ich solle auf Romantik setzen? Ich gucke auf die Größe: 38!
Wenn der jetzt passt, dann steige ich auf Röcke um, schwöre ich mir, als ich nach einem kurzen Blick Richtung Rolltreppe (alles ruhig) in die Kabine zurückeile. Weich fließt der Stoff an meinem Körper entlang und tut
so, als hätte ich überhaupt keine Hüften. Der Reißverschluss lässt sich problemlos schließen, denn der einzige Vorteil der Birnenfigur ist eine schmale Taille. Klebrige Kinderhändchen, praktische Klamotten und potentiell kalte Winter sind vergessen. „Ich passe in 38“, jubiliere ich, als ich zur Kasse schwebe und mich dabei auf wundersame Weise zehn Kilo leichter und hundert Prozent weiblicher fühle. Darauf ein Sektchen und eine Staffel „Sex and the City“!