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Blauregen beschneiden

Blauregen beschneiden

Die Regenart, die ich im Mai besonders liebe, heißt Blauregen oder auch Glyzinie. Die Rankpflanze ist ziemlich giftig, aber mit ihren langen blauen Blütenständen auch wunderschön. Da wir kein Krabbelkind mehr im Haus haben, darf unser Blauregen an der Scheune klettern und blühen soviel er will. In den letzten Jahren hat er allerdings mehr gegrünt als geblüht, weil er lange nicht geschnitten wurde.

Und so habe ich mich im bitterkalten Februar an einen ersten Schnitt gewagt. Ich weiß noch, wie ich bibbernd bei Minusgraden und echt ätzendem Wind auf einer Haushaltsleiter stand. In der einen Hand das Handy, auf dem mir ein netter Pole bei Youtube den richtigen Schnitt beibrachte, in der anderen die Gartenschere. Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt und unsere Glyzinie hat sich jetzt im Mai artig mit einem Schwung blaulila Blüten bedankt.

Glyzinie kaufen

Wenn Ihr Euch eine Glyzinie anschaffen wollt, achtet beim Kauf darauf, dass die Pflanze aus Stecklingen gezogen wurde und nicht aus Samen. Dann könnt ihr sicher sein, dass sie nach wenigen Jahren blüht. Der ideale Standort ist sonnig, geschützt und weeeeiiit weg von jeglichen Rohren, denn Blauregen ist nicht nur giftig, sondern neigt dazu, sich um Rohre zu schlingen und diese solange zu würgen bis sie kaputt gehen.

Glyzinie schneiden

Schneidet die Triebe am Ende des Winters mit einer scharfen Baumschere etwa einen halben Zentimeter über der zweiten Knospe ab…

… und zwar möglichst schräg, mit dem höchsten Punkt oberhalb der Knospe. So vermeidet ihr, dass das Wasser in Richtung Knospe von der Schnittfläche abfließt.

Danach schneidet ihr dünne lange Triebe (mein Vater würde sagen, die langen Flutschen) heraus. Abgestorbene Triebe schneidet ihr so nah am Stamm/Ast ab, dass kein Stummel stehen bleibt.

So sah das im Winter aus

Unten ist schon komplett beschnitten,
oben ragen die langen Flutschen noch nach außen

Und so im Frühjahr

Ja, ich weiß, da geht noch mehr, denn da will ich eigentlich hin:
So sieht es bei Nachbarn am Dorfrand aus.
Und deshalb werde ich im Juli den Hauptschnitt angehen.
Dabei werden üppige Triebe, die den darunterliegenden Blättern das Licht nehmen herausgeschnitten. Junge, neu gewachsene Triebe kappt man hinter dem vierten Auge. Das führt dazu, dass mehr Blütenknospen entstehen. Auch die „langen Flutschen“ schneidet man dann wieder heraus. Insgesamt ist es wichtig, den Blauregen immer wieder zurückzuschneiden, damit er nicht Überhand nimmt.
Übrigens: Horizontal wachsende Blauregen entwickeln mehr Blüten: Mit Rankhilfen kann man sie entsprechend an der Wand entlang leiten.
Mal sehen, wie unser Blauregen sich im nächsten Jahr durch den Schnitt entwickelt oder ob er an seinem Schattenplatz (eigentlich liebt diese Pflanze die Sonne) schon alles gegeben hat. Ich werde berichten.

Eure Scheunenhäusler

Wenn’s mal wieder länger dauert…

Wenn’s mal wieder länger dauert…

Gestern sagte mein Mann zu mir: „Es würde mir viel besser gehen, wenn wir keine Hausratsversicherung, Gebäudeversicherung und Kinderversicherung hätten.“ Nun: MIR NICHT. Jetzt kann ich meinen Mann zwar verstehen, denn gerade ist wieder die Zeit, in der man – also er – Stunden vor dem Computer zubringt, um am Ende einen 50 Euro günstigeren Tarif und ein kostenloses Cuttermesser obendrauf zu ergattern.
Aber ich bin halt mehr so… mein Mann würde sagen „ein völlig übertriebener Sicherheitsfanatiker“ und mir vorhalten, dass ich schon alle Fenstergriffe durch Abschließbare ersetzt haben wollte, bevor unsere Tochter sich auf den Bauch drehen konnte. Das stimmt. Ich würde es eher risikobewusst nennen und – nun – ERRFAHREN! Denn bei uns dauert manches ETWAS länger…
Rauchmelder mit Geduld
Zum Beispiel die Rauchmelder! Habt ihr einen? Also pro Zimmer? Und im Flur? Ab 2017 wird das Pflicht – zumindest in NRW. Als wir letztes Jahr im Juni unser Haus gekauft haben, habe ich als erstes 15 Rauchmelder angeschafft. Gut es waren vielleicht ETWAS viele. Vielleicht war es auch ETWAS verfrüht, bedenkt man, dass wir det Janze ja erstmal in Schutt und (Gott sei Dank nicht) Asche gelegt haben. Aber sie waren schon mal da und harrten ihrer Aufgabe. Und harrten und harrten und harrten und…
Wir zogen aus unserer rauchmelderbestückten Wohnung aus und in unser Haus ohne Rauchmelder ein. Das war im März. Irgendwann las ich von einem Wohnungsbrand in der Zeitung und klaubte die Rauchmelder in der Scheune zusammen, wo sie sich verstreut hatten. Verblendet, wie ich manchmal beim Großeinkauf bin, hatte ich nicht darauf geachtet, ob man sie kleben oder schrauben muss. Man muss sie schrauben. Mit dem Akkuschrauber in die Decke. No way, dass ich das mache! Also legte ich sie als stumme Aufforderung auf die Wohnzimmerfensterbank – wo sie lagen und lagen und lagen…
Zweiter Anlauf
Dann las ich in einem Roman von einem Wohnungsbrand, pustete hektisch den drei Zentimeter dicken Staub von den Rauchmelderverpackungen und regte an – mein Mann würde sagen meckerte los – doch endlich mal diese vermaledeiten… „Das kannst du doch selber“, meinte der. Jawohl, ich kann das selber. Mit einer Leiter! Während mein Mann mit seinen 1,96m allenfalls auf einen Kindertritt steigen muss und lässig mit einer Hand so ein Ding da oben… Und die Rauchmelder lagen weiter, bis sie irgendwann mit dem Hintergrund verschmolzen und sie keiner mehr wahrnahm. Das war im Juni.
Dann sah ich vor zwei Wochen einen Wohnungsbrand im Fernsehen und beschloss Nägel mit Köpfen zu machen. „Ich ruf jetzt den Handwerker an, der soll die Dinger da oben montieren.“ Ein ergebenes Seufzen meines Mannes, zeigte mir, dass ich auf dem richtigen Weg war. Es dauerte noch 24 Stunden, dann hatte ich ihn soweit. Leider war Sonntag und Bohren nicht angesagt. Mein Vater meinte: „Bauschaum und draufpappen. So geht es am schnellsten.“ Mein Mann meinte: „Die schönen Decken.“ Ich meinte: „Die giftigen Dämpfe.“ Und begann – wie immer nach monatelanger Planung – im meiner Bastelschublade nach ad hoc-Lösungen zu suchen.

 

The HappyEnd?
Nach zehn Minuten hatte ich: Fünf Powerstripps, 20 Posterklebe-Ecken, fünf selbstklebende Klettpunkte, Tesafilm, Montagekleber, Doppelklebeband und – äh – Sicherheitsnadeln zusammengetragen. „Was willst du denn damit?“ „Gar nichts, aber die gehören in den Nähkasten.“ Innerhalb von zwanzig Minuten hatte mein Mann das ganze Haus an strategisch wichtigen Stellen mit Rauchmeldern versehen, unter Verwendung sämtlicher Powerstrips, Posterklebe-Ecken und Klettpunkte. Seither sind zwei schon wieder runtergekommen – einer heute morgen um sechs. Die stauben jetzt wieder auf der Fensterbank vor sich hin…
Wenn’s mal wieder länger dauert.
Eure Nachbarin
Selfmade-Backsteinwand

Selfmade-Backsteinwand

Heute erzähle ich Euch, wie wir in der Küche zu unserer neuen Wand in Backsteinoptik gekommen sind, weil unsere Gäste dazu immer die meisten Fragen haben und sie tendenziell „Wow“ finden. Ich übrigens auch.

Nein, das ist keine Tapete, auch wenn es viele auf den ersten Blick denken. Original ist die Wand auch nicht, obwohl an dieser Stelle in unserer Küche durchaus eine Backsteinmauer vorhanden ist. Nachdem Elektro und Sanitär mit ihr fertig waren, sah sie allerdings so aus:

Pittoresk, wenn man es mag. Wir mochten es nicht.

Zwischen dieser Wand und unserer heutigen liegen viele, viele Arbeitsschritte und -stunden, aber es hat sich gelohnt!

Die Vorarbeit, nämlich das Glätten der Wand überließen wir einem Profi: Dieser trug Feinputz (Rotband Pro) auf. Danach sieht die Wand so aus, wie rechts im Bild. Glatt und jungfräulich und bereit für die Backsteinoptik.

Material komplett von Obi:

Cambridge Gips-Riemchen

  • ahmen die Optik eines gebrannten Ziegelsteins nach
  • aus Gips gefertigt
  • im Paket befinden sich verschiedene Farben
  • jeder „Stein“ ist anders strukturiert
  • die Steine sind 6 x 18 cm groß
  • eine Packung für ca. 1 Quadratmeter
  • Stand heute: 33 Euro pro Pack

Flexkleber Kolle Extra

  • Flexkleber eigentlich für den Außenbereich
  • ein Eimer für ca. 3 Quadratmeter
  • Stand heute: 35 Euro pro Eimer

Modulo Fugenmörtel Antik Weiß

  • grob gekörnter Fugenmörtel nach alter Art in Antik Weiß
  • ein Eimer für ca. 2 Quadratmeter
  • Stand heute: 32 Euro pro Eimer

Und so haben wir es gemacht

 

Kleben: Kleber mit einem 5mm-Zahnspachtel Reihe für Reihe aufbringen. Er trocknet sehr schnell, deshalb aufgebrachte Riemchen gleich richtig positionieren bzw. schnell korrigieren. Wir haben sie um eine halbe Länge versetzt angebracht. Es ist Geschmacksache – einfach ausprobieren.

Die Fugen ungefähr einen Finger breit lassen. Am Ende der Wand die Riemchen entsprechend kürzen, so dass es einen geraden Abschluss gibt. Geht problemlos mit dem Cuttermesser.

Die Besonderheit bei uns war, dass die Wand nicht vom Boden bis zur Decke verkleidet wurde, sondern ab halber Höhe begann. Um die Riemchen gerade auszurichten wurde mit Hilfe einer Wasserwage eine Holzlatte horizontal an die Wand genagelt. Von dort aus arbeiteten wir uns nach oben vor, also beziehungsweise mein Mann.

Sein Tipp: Damit man oben einen guten Abschluss findet, muss man schon ab einem Meter unterhalb der Decke immer wieder checken, wie breit man die Fuge lässt und sie ggf. etwas schmaler oder breiter machen. Für acht Quadratmeter hat er zwölf Stunden gebraucht.

Fugen: Die Wand ordentlich über Nacht durchtrocknen lassen und am nächsten Tag den Fugenmörtel nach Angaben auf der Packung anrühren. Dann am besten zu Zweit arbeiten: Mit beiliegender Spritztülle den Mörtel dick zwischen die Riemchen spritzen, leicht antrocknen lassen und dann mit feuchtem Küchenkrepp vorsichtig andrücken. (Sicher gibt es auch Spezialwerkzeug, aber wir kamen nach einigem Ausprobieren gut klar.)Wichtig: Nichts am Mörtel entlangziehen, weil dadurch kleine Steinchen nach vorne kommen. Wir haben vier Stunden für das Verfugen gebraucht.

Streichen: So sieht die fertige Wand ungestrichen aus. Da ich eine gekälkte Optik erreichen wollte, nahm ich zum Schluss einen eingetrockneten Pinsel und sehr wenig weiße Wandfarbe, die ich trocken ungleichmäßig über die Erhebungen der Riemchen wischte.

Hier nochmal zum Vergleich gewischt und ungewischt…

Das Ergebnis ist genauso, wie ich gehofft habe. Gut, dass ich ausnahmsweise mal auf meinen Mann gehört und die Tapete in Backsteinoptik zurückgebracht habe 😉

Viele Grüße und viel Spaß beim Selbermachen!

Eure Scheunenhäusler

Wir haben es getan!

Wir haben es getan!

Ostern steht vor der Tür und wir sind drin – im neuen halbfertigen Haus. Die Küche steht und wir stehen auch noch. Tochter hat ihr Zimmer mit den Worten in Besitz genommen: „Das liebe ich, der Rest nervt mich.“ Mich auch. Also nicht alles, aber diese halbfertigen Räume, die verhindern, dass wir alle Möbel aufstellen. Viel mehr liebe ich aber das ganze Haus. Mit ein bisschen Wehmut im Herzen haben wir die Wohnung hinter uns gelassen, in der die Maus ihre ersten Lebensjahre verbracht hat.

Haben den Schlüssel abgegeben, den Namen vom Briefkasten gekratzt, die Vermieterin ans Herz gedrückt und sind nach einem Dreiviertel Jahrhundert (okay, war nur ein Dreiviertel Jahr, aber es fühlte sich so an) von den Fischern zu den Bergbauern gezogen.

Ich danke…

Dass es überhaupt so weit kommen konnte verdanke ich vielen großartigen Menschen. Allen voran meinem Mann: unermüdlich, hartnäckig und stark. Hält Handwerker bei Laune. Kapiert Zusammenhänge, die ich nicht mal im Ansatz… Stellt Fragen, auf die ich niemals… lassen wir das.

Mein Vater: Elektriker, Bauingenieur und erfahrener Allrounder mit Tricks auf Lager, die uns in 100 Jahren nicht einfallen würden. Und sie funktionieren! Meine Mutter, die jetzt mit ihrem kreativen Gespür gefragt ist und sich viele Nächte mit der Lieblings-Enkelin um die Ohren geschlagen hat. Meine Schwiegermutter, die mit mehr Ausdauer als wir Tapete gekratzt hat und ganze Nachmittage hindurch Rollenspiele spielt.

Bruder, Schwester und Schwager, die mit angepackt haben, Paten, die gehütet und gespachtelt haben. Großartige Freunde und Nachbarn, die da waren zum Hand anlegen und Kisten schleppen. Danke auch an meine Lieblingsnachbarin vom Rhein fürs Töchterchen hüten und ihrem Mann für den großartigen wunderbaren Sessel! Und jetzt wieder zurück aufn Berg.

Back to Nature

Hier gibt es viel Natur. Es kreucht und fleucht. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich im noch kahlen Baum ein Riesennest, das von irgendwelchen Hupfdolen gebaut wird. Im Garten finkige Meisen und meisige Finken und schätzungsweise drei Trillionen Mauselöcher (wir brauchen nen Tiger). Letzte Woche eine Herde (Schwarm? Rotte?) Wildschweine vorm Kühler. Und vor ein paar

Tagen rief Töchterchen: „Da ist ein Graureiher über den Garten geflogen!“ Ich: „Ja klar. Äh wo?“ Sie: „Da!! Schon wieder!“ Ich sah nix und dachte mir meinen Teil: ‚Von wegen Graureiher, war bestimmt ne Amsel.‘

Bis ich kürzlich am Fenster stand und sich plötzlich ein Schatten über die Scheune und den Vorplatz legte. ‚Was denn? Schon wieder eine Sonnenfinsternis??? Ein Flugzeug, das notlanden muss?‘, dachte ich. Nee, in der Tat: Ein Graureiher mit Monsterspannweite. Seither lasse ich mir von meiner vierjährigen Tochter die Welt erklären. Meistens. Wenn ich dann doch mal wieder den Oberlehrer raushängen lasse, werde ich gleich überführt.

Gegen Klugscheißerei

Heute morgen im Auto: „Mama, da ist wieder das Schild mit den Luftballons.“ „Ja, liebes Kind“, antwortete ich ohne hinzugucken, „das ist ein Hinweisschild für den Brathähnchenstand. Immer, wenn der Verkäufer mit seinem Auto auf dem Parkplatz da vorne steht und Hähnchen verkauft, stellt er das Schild auf, damit die Leute ihn finden.“ Sie: „Aha, und warum ist da ein Fisch drauf?“Ja, die Zeiten in denen ich in ihren Augen unfehlbar war, gehen langsam aber sicher zu Ende.

Was die nächsten Wochen so bringen? Eine neue Kita und eine neue Tanzlehrerin für die Maus und jede Menge Arbeit rund ums Haus. Außerdem bin ich wild entschlossen, den Scheunenhausblog aus seinem Winterschlaf zu wecken und unsere kreativen Ergüsse der vergangenen und noch folgenden Monate zu zeigen. Da geht noch einiges.

Ihr Lieben: Frohe Feiertage!

Eure Nachbarin vonm Berg

Irgendwie vernagelt

Irgendwie vernagelt

Hi ihr Lieben! Wollte mich mal kurz melden, um zu erzählen, warum ich mich nicht melde und was das mit diesem Nagel da oben zu tun hat.
Der eine oder andere wird sich noch an den Scheunenhausblog erinnern, den ich im Sommer so ambitioniert angefangen und dann irgendwann nicht mehr weitergeschrieben habe. Es gibt da so Baustellentagebuchschreiber, die jeden Tag was posten oder zumindest einmal in der Woche… Leute, wie macht ihr das????
Wenn ich schreibe kann ich nicht mauern, verkleiden, schleifen oder streichen, jedenfalls will ich mir das Ergebnis dann nicht vorstellen… Zu schreiben hätte ich natürlich genug und werde das auch ganz bestimmt nachholen, wenn wir in dieses vermaledeite Haus (das ich natürlich unendlich liebe) eingezogen sind.
Was übernächstes Wochenende passiert! Obwohl es sich keiner vorstellen kann, der das Haus von innen sieht! Weil noch kein Klo hängt und kein Waschbecken, die Küche noch nicht aufgebaut ist und weder Herd noch Backofen bestellt sind. Weil das Gästebad ein Rohbau ist und das Gästezimmer auch und weil im Flur und im Wohnzimmer noch der Bodenbelag fehlt.
Aber hey, was solls: WIR SCHAFFEN DAS!
Sonst aber nix! Ich habe jetzt schon so viele Menschen (Freunde und Familie, Kollegen und Interviewpartner, meinen Mann, meine Tochter, meine Nachbarn und mich selbst) auf die zweite Märzhälfte vertröstet… Die muss jetzt mindestens 6 Monate dauern, sonst wirds eng.
Was das Ganze mit dem Nagel zu tun hat? Den habe ich mir am Samstag auf der Baustelle durch die dicke Sohle meiner Wanderschuhe getreten. Und ich habe es nicht nur nicht gemerkt…. Ich bin auch noch zwei Tage mit dem Ding, das immerhin spitzerweise einen Zentimeter zwischen meine Zehen ragte rumgelaufen und habe mich gewundert, warum da immer der Socken im Schuh hängen bleibt, wenn ich ihn ausziehen will.
SO WEIT IST ES SCHON GEKOMMEN!
Hilfe, ich spüre mich selbst nicht mehr… Es wird alles gut! Wir schaffen das. Melde mich in der zweiten Märzhälfte!
Eure Nachbarin – am Rande des… ach, weiß ich auch nicht
Kürbisgesichter schnitzen!

Kürbisgesichter schnitzen!

Halloween kann man mögen oder nicht. Ich persönlich zähle es mittlerweile zu meinen Lieblingsfesten im trüben Herbst. Der Gruselfaktor, das Verkleiden, ohne dabei Kölsche Karnevalslieder abschunkeln zu müssen und natürlich diese frechen, orangefarbenen Fratzen vor dem Haus. In diesem Jahr habe ich extra ein paar dieser Kürbis-Setzier-Set gekauft und es in der Kinderrunde ausprobiert. Ich hätte a) niemals gedacht, dass es so einfach ist b) dass es so viel Spaß macht und c) so tolle Ergebnisse dabei herauskommen.

Der richtige Kürbis

Beim Ausflug zum Gemüsebauern im Nachbardorf hatten wir eine Riesenauswahl und entschieden uns für ein paar Klassiker. Eigentlich lassen sich aber alle runden Kürbisse bearbeiten.
Der Stil sollte sich holzig anfühlen, die Schale sollte unversehrt sein, der Kürbis hohl klingen, wenn man draufklopft.

Kürbis-Schnitz-Set

Unser Set enthielt eine große und eine kleine Säge, einen großen Plastiklöffel mit Zackenrand zum Ausschaben, einen Filzstift um Gesichter vorzumalen, viele schöne Vorlagen und zwei LED-Lichter.

Kürbisschnitzen

Mit der großen Säge haben wir den Deckel des Kürbisses abgesägt. Das geht fast kinderleicht, den 6-Jährigen in unserer Runde haben wir aber noch geholfen. Das Ausschaben könnten sie dann aber ganz alleine übernehmen.

Da beim Ausschaben alles glipscht, sollte man mit dem Vormalen des Kürbisgesichts warten, bis alles sauber ist und den Kürbis am besten vorher nochmal mit etwas Wasser und Spülmittel säubern.

Dann geht es ans Aufmalen – entweder mit Hilfe der Schablonen oder frei Hand. Jeder wie er mag.

Mit der feinen Säge lassen sich die Gesichtszüge ruckzuck ausschneiden.

Und schon sind die ersten Ergebnisse zu bewundern.

Machen bei Tag eine Menge her. Aber erst recht bei Nacht. Links sieht man den Kürbis mit dem mitgelieferten LED-Licht in gelb. Rechts klassisch mit Kerze.

Sogar der Papa, sonst für Basteleien weniger zu haben, ließ sich vom Kürbisfieber anstecken und versetzte die Nachbarschaft mit seinem Exemplar in Angst und Schrecken.

Bei meiner Freundin brach kurzfristig das Kürbisfieber aus und sie produzierte mit ihren Kids 15 Stück an drei Tagen. Auch daran sieht man, wie einfach es ist.

 

Kürbisgesichter haltbar machen

Ein unbeschädigter Zierkürbis hält, wenn es gut läuft, monatelang. Aber sobald er ausgehöhlt ist, beginnt der Verfall. Damit die Freude etwas länger hält, bietet sich ein trockener Standort an.

Außerdem werden mehrere Methoden empfohlen, um Kürbisse haltbar zu machen und die Schimmelbildung zu dämmen.

– Kürbisgesicht über Nacht in einen Eimer mit Essig- oder Zitronenwasser einlegen (Verhältnis 1:1), gut abtrocknen und die Schnittkanten mit Fettcreme versiegeln.

– Kürbisgesicht mit Haarspray oder speziellem Kürbislack einsprühen.

– Kürbisgesicht mit Fettcreme oder Wachs (Bienenwachs, Bohnerwachs) behandeln.

Übrigens: Ist der Kürbis nur wegen Trockenheit verschrumpelt, aber nicht verschimmelt, kann man ihn zur Auffrischung über Nacht ins Wasser einlegen. Dann berappelt er sich nochmal.

Und jetzt viel Spaß mit Euren Halloween-Kürbissen!