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Nä, wat schön!

Nä, wat schön!

Leute, ich bin ehrlich und vielleicht hat es auch schon der ein oder andere gemerkt: Ich hab stramm zo donn und Kreislauf noch dabei. Heute Blutdruck 90 zu 60, so kann es auch nicht weitergehen. Und damit in meinem Blögchen hier die Aktualität nicht flöten geht, werde ich neben meinen Posts zu Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und – man darf es auch mal laut sagen – Nebensächlichkeiten hin und wieder auch kleinere Häppchen zum Verkosten geben. Auf deutsch gesprochen: Es wird demnächst ein neues Post-Format hier geben und das heißt – täterätätäääää: „Nä, wat schön!“

Wenn also künftig „Nä, wat schön!“ obendrüber steht, zeige ich untendrunter kreative Ergüsse meinerseits oder aber unsererseits und damit meine ich im Wesentlichen meine Tochter und mich, vielleicht aber auch mal meinen Mann oder die Großeltern (das Kränzchen oben geht auf Omas Konto). Das kann man angucken, das kann man nachmachen oder man lässt es und freut sich auf den nächsten Long-Post der Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und Nebensächlichkeiten.

Erstens: Ein Stöckchen

Das erste was ich hier jetzt proudly präsente ist ein Stöckchen. Gefunden am Rhein, lange Zeit gehegt und gepflegt, auf die richtige Eingebung wartend. Da kann ich in der Regel lange warten, denn im Schnitt liegen unsere Rheinfundstücke erstmal ein oder zwei Jahre unbehelltigt hier rum, bevor sie ihr Schicksal ereilt. Wie gestern eben jenes Stöckchen.

Man braucht: Neben einem coolen Ast ein williges Kindergartenkind, einen Pinsel und Metallic-Acrylfarbe. Unsere war von Aldi, gibt es aber auch im Baumarkt oder in Bastelläden. Die ganze Aktion hat etwa 15 Minuten gedauert plus 20 Minuten durchtrocknen lassen und schon war ein neues, bunt schimmerndes, schönes Deko-Objekt fertig.

Zum Leidwesen meines Mannes, aber zur Begeisterung meiner Tochter, die das Stöckchen jetzt wahlweise als Schwert, Zauberstab oder Zepter ver- bzw. entwendet. Also Deko mit Doppelfunktion (mein Mann würde sagen „endlich mal eins mit Funktion“). Nä, wat schön!

Eure Nachbarin

Das Strickkleid

Das Strickkleid

Also gestern waren wir auf einer Familienfeier und haben von Samstag auf Sonntag im Hotel übernachtet. Ein echt süßes Hotel! Altes Haus mit Toscana-Flair, tolles Zimmer mit Himmelbett, KEIN Ganzkörperspiegel. Warum ich das so betone? Na, ansonsten wäre mir dieses Kleid gestern sicher nicht passiert.

Ich habe im Moment so einen Spleen: Nachdem ich – zum Leidwesen meiner Mutter – knapp 38 Jahre lang Schluppi-Geschichte in Jeans geschrieben habe, möchte ich es jetzt, wo es auf die vierzig zugeht, ein bisschen elegantisieren… (Wehe, jemand hat jetzt was anderes gelesen. Ich meine das „g“, von „f“ war nie die Rede, zumindest nicht bis gestern Abend). Während ich also beschloss, ein blau-schwarzes Strickkleid zu schwarzen Leggins anzuziehen, saß mein Mann am Sonntagmorgen entspannt in der Hotelbadewanne und genoß damit einen Luxus, den wir hier zu Hause nicht haben…

Kein zwickender Hosenbund hielt mich auf

Deshalb fehlte mir zum Ganzkörperspiegel auch noch ein kritisch-ehrliches Augenpaar. Meine Tochter wollte ich da nicht mit reinziehen, hatte ich doch genug damit zu tun, ihre Stylingwünsche zu erfüllen: „Einen unteren Pferdeschwanz, keinen oberen!“ – „Ja, Süße!“ Fünf Minuten später: „Mamaaaa, ich wollte Pippilangstrumpf-Zöpfe!!! Und warum habe ich keine roten Haare!“ – „Frag mal deinen arabischen Vater und ansonsten sei froh, die würden eh nicht zum pinken Kleid passen!“ „NEIN!! Nicht das pinke Kleid, das Weiße!!!“  „Schatz wir gehen zu einer Erstkommunion, das geht nicht. Außerdem haben wir kein anderes dabei!“ usw.usf.

Eigentlich hätte ich schon hellhörig werden müssen, als meine Tochter beim Festessen mehrmals auf die Frage antworten musste, ob sie sich ein Schwesterchen oder ein Brüderchen wünsche. Aber irgendwie klingelte nichts und ich schaufelte unverdrossen Schnitzel, Kartoffelsalat, noch nen Salat und zweimal Nachtisch in mich hinein. Kein zwickender Hosenbund hielt mich auf.

Dazu bewegte ich mich, wie gewohnt, langsam und bedächtig, wenn auch dank des wunderschönen Wetters, des Ponyreitens und der Hüpfburgenlandschaft auf dem Erlebnisgutshof verhältnismäßig viel. Also nicht, dass ich gehüpft und geritten wäre… Aber ich war dabei und hab aufgepasst, wahlweise wild hüpfende Kinder oder sture Shettys angebrüllt und dabei keinen Blick an meine Leibesmitte verschwendet.

Am Abend

Leider oder Gott sei Dank, hab ich den Blick am Abend allerdings im verspiegelten Schlafzimmerschrank nachgeholt und fühle mich nun zur folgender Erklärung verpflichtet:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Familie! Nein ich bin nicht heimlich im fünften Monat schwanger. Ja, ich bin ganz sicher! Ja, ich weiß, dass ich so aussehe, aber das lag wirklich nur an diesem Strickkleid. Bisher lag mein Augenmerk auf den Problemzonen Hüften und Po und die gingen sogar irgendwie – in besagtem Kleid. Vielleicht habe ich mich auch nur an den Anblick gewöhnt. Es tut mir Leid, wenn sich jemand arglistig getäuscht fühlt, aber man kann mir
höchstens Fahrlässigkeit, nicht jedoch Absicht unterstellen. Ja, ich verspreche mich künftig nur noch in weit Schwingendes zu hüllen. Zur Sicherheit gehe ich am kommenden Samstag mit Personal Shopper einkaufen und werde berichten. Danke für Eure Aufmerksamkeit.

Puh und jetzt Mittagessen!

Eure Nachbarin (nicht schwanger)

Für die Muddi!!

Für die Muddi!!

Kürzlich bin ich mal wieder diese schöne Strecke zwischen Bonn und Koblenz gefahren. Links Felsen und Weinreben, rechts der Rhein. Und so auf halber Strecke, gerade da, wo die Rheinromantik zwischen den Schallschutzwänden der B 42 etwas zu wünschen übrig lässt, bleibt das Auge an einem Graffiti hängen, das wie ein Tattoo an einem Brückenpfeiler klebt. „Sag deiner Mama, dass du sie liebst!“ steht da.

Wie großartig ist das denn? Da hat sich ja mal jemand was dabei gedacht! Also, sorry an die Sprayer-Szene, ihr denkt euch sicher immer irgendwas… Wahrscheinlich bin ich einfach zwanzig Jahre zu alt, um die inhaltlichen und künstlerischen Aussagen zu verstehen. Dieser simple Satz an diesem grauen Brückenpfeiler hat mich jedoch gleich inspiriert!
Ich bin ja ein Freund des geschriebenen Wortes. Und am 10. Mai ist Muttertag. Weil ich persönlich ja Traditionen und Anlässe mag, habe ich den Brückenpfeiler-Impuls genutzt, um mit Schere, Kleber und allem, was der Hobbyraum sonst noch so hergab, eine Karte für meine Mutter zu basteln. Dabei ist es natürlich nicht geblieben, es wurden ein paar mehr. Hier sind die Anleitungen für Euch. Viel Spaß beim
Nachbauen!
 
Stars and Stripes
 
 
Hier kann man wunderbar Reste der Weihnachts-Deko verwenden.
Ihr braucht eine Klappkarte, buntes Papier und Streusterne.
Herzen aus der Karte ausschneiden (Achtung Vorder- und
Rückseite beachten), vielleicht habt ihr auch einen Stanzer, sowas besitze ich
NOCH nicht. Herzen mit buntem Papier hinterkleben. Aus dem gleichen Papier einen
Streifen schneiden und um die Falzkante der Karte kleben. Sternchen aufkleben
und fertig.
 
Mama ist die Beste
 
 
Eine schöne Idee, um kleinere Kinder beim Basteln einzubeziehen.
Ihr braucht eine Klappkarte, Tonpapier in Kontrastfarbe, Fineliner, Satinband,
ein Kind mit einem Wachsmalstift in der Hand.
Kind mit Stift auf das Tonpapier loslassen. In der Zeit ein
großes Herz aus der Klappkarte ausschneiden (Achtung Vorder- und Rückseite
beachten) und die Karte hübsch beschriften. Dem Kind das bemalte Tonpapier
abluchsen und so in die Karte kleben, dass es einen schönen Herzhintergrund
ergibt. Satinband aufkleben.
 
Herzballon
 
 
Mein persönlicher Favorit und soooo schnell gemacht. Ihr
braucht eine Klappkarte, schön gemustertes Tonpapier, Füller und dunkle Kreide.
Herz aus dem Tonpapier ausschneiden und vorsichtig an der
Kante mit dunkler Kreide abdunkeln, leicht mit dem Finger verwischen. Gibt
einen grandiosen 3D-Effekt. Auf die Karte kleben und mit dem Füller eine
Ballonschnur in Form von „danke“ aufmalen.
 
Pusteherzen
 
 
Etwas aufwendiger, aber es lohnt sich. Ihr braucht eine Klappkarte,
ein Kinderfoto im Profil, schwarzes Papier, rotes Papier. Eventuell ein
Wörterbuch, Kopierer, roten und schwarzen Fineliner, dunkle Kreide. Tipp: Ich
scanne und kopiere schon lange nicht mehr, sondern mache ein Foto mit dem
Smartphone und drucke es aus.
Kind im Profil fotografieren, das Bild ausdrucken und die
Umrisse auf schwarzes Papier übertragen. Herzen in verschiedenen Größen
ausschneiden. Alles so auf die Karte kleben, dass es aussieht, als puste das
Kind die Herzen in die Luft. Wer ein Wörterbuch besitzt, kann als Zugabe z.B. das
Wort „danke“ herauskopieren, mit rotem Fineliner hervorheben und auf die Ecke
kleben. Ich hatte immer noch nicht genug und habe noch das Wort „mama“ an den
Rand geschrieben. Mit dunkler Kreide Schatten und Akzente setzen.
 
Soooo lieb
 
 
Ideale Karte für ambitionierte Väter und Kinder. Ihr braucht
eine Karte und Filzschreiber in verschiedenen Farben.
Je nachdem, wie alt das Kind ist, darf es selber malen oder
Papa legt mit Hand an, ein bisschen kolorieren. Fertig.
 
Flying Hearts
 
 
Eine süße Idee, die ich so ähnlich im Netz gefunden habe.
Ihr braucht eine Klappkarte, Papier in einer anderen Farbe, einen Rest Satinband,
Streuherzen, Filzstift
Aus dem Papier einen kleinen Umschlag basteln (Anleitung
unten) und mittig aufkleben. Vorsichtig Satinband drumwickeln und verknoten.
Umschlag auf die Karte kleben und Streuherzchen so aufkleben, als würden sie
aus dem Umschlag herausschweben. Mit farblich passendem Filzstift eine
Botschaft dazuschreiben.
 
Umschlag basteln
Zum Schluss noch eine Anleitung für einen Briefumschlag, die
Ihr genauso für große Umschläge verwenden könnt. Ein quadratisches Papier längs
in der Mitte falten und das entstandene Rechteck nochmal in der Mitte falten.
Wieder aufklappen. Dort wo sich die Falten (lila Linien) kreuzen, liegt der
Mittelpunkt (blauer Punkt). Das Papier so vor Euch hinlegen, dass die Linien
diagonal verlaufen (s. Bild). Die rechte und linke Ecke genau zum Mittelpunkt
falten. Die gestrichelten blauen Linien markieren die Falten. Nun die untere
Ecke etwas über den Mittelpunkt hinaus falten, bis zum grünen Kreuz (Falte
liegt hier auf Höhe der gepunkteten Linie). Aufklappen, rosa Flächen mit Kleber
bestreichen. Erst die seitlichen, dann die untere Ecke wieder falten und
verkleben. Zum Schluss obere Ecke zum Mittelpunkt falten. Fertig! Kaffee
trinken.

 

Doppel-Autsch!

Doppel-Autsch!

 

Ich habe da so eine Freundin, mit der ich gelegentlich zusammen koche. Also sie kocht und ich assistiere, bis sie zu mir sagt: „Schon gut, setz dich einfach da hin und guck zu.“ Soll heißen: Sogar beim Assistieren
stehe ich in der Küche eher im Weg rum. Was ich jedoch bis zu meinem Platzverweis an dieser Küchenzeile zu sehen bekomme, fasziniert mich immer wieder: Da herrscht zinnsoldatenartige Ordnung und Sauberkeit.
Bei uns ist es ja so: Will ich an die Kichererbsen für die Hummuscreme, muss ich auf Knien fünf Minuten lang 25 Erbsen-, Tomatenmus-, Mais- und Sardinenbüchsen aus dem Weg schaufeln. Wenn das Hummus fertig ist und ich es bis zum nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren will, öffne ich den Hängeschrank und ziehe am erstbesten Teil, das ich zu fassen bekomme. Daraufhin ergießt sich ein Schauer aus Dosen und Deckeln über mich, die Anrichte und den Küchenfußboden.
Immerhin, so findet man schnell den passenden Deckel zum Pott. Könnte man meinen. Aber weit gefehlt! Hier ist es wie bei den Socken: Wie von Geisterhand verschwinden die zugehörigen Gegenstücke und machen Platz für 19 Einzelteile. Auch egal! Kommt die Hummuscreme eben ohne Deckel in den Kühlschrank.
Meine Freundin kennt solche Probleme wahrscheinlich nicht. Ehrlich gesagt, traue ich mich nicht zu fragen. In Reih und Glied stehen dort der Größe nach aufeinandergestapelte Behälter, von der Dose bis zum Döschen. In einem stufenweise aufsteigenden Gewürzregal residieren Kante an Kante gleichhohe, akkurat beschriftete Gewürzbehälter. Ein Griff – und der Safran steht bereit, um die Sahnesoße zu verfeinern. Unser Safran, äh, ist leider gerade aus.
Schon in meiner Studenten-WG gab es Probleme, weil mein Mitbewohner auf Ordnung in der Küche gesteigerten Wert legte. Ich konnte mir einfach nicht merken, ob die roten Dessertschälchen ober- oder unterhalb der Salatschälchen mit dem 70er-Jahre Blumenmuster zu stapeln waren. Meine Mutter lebt übrigens schon seit über vierzig Jahren in ähnlichen Verhältnissen, denn mein Vater hat für jedes kulinarische Anliegen ein extra Messer UND eine extra Schere und alle haben ihren Platz.
Eine Schere hat er übrigens auch, um Frischhaltefolie in einem Rutsch von der Rolle abzutrennen. Leider gibt es in meinem Haushalt nicht ein einziges Exemplar, das auch nur ansatzweise dazu fähig wäre. Im Gegenteil bin ich froh, wenn ich überhaupt eine Schere finde und dem Sahne-Tetrapäckchen nicht mit dem Buttermesser zu Leibe rücken muss. Vor einer Woche, genau zwei Tage nach der Kochsession mit meiner Freundin, habe ich daher beschlossen: Es muss sich etwas ändern.
Eine erste Inspiration brachte mir die Matroschka-Puppe, die eine Freundin vor kurzem von einer Sibirien-Reise mitgebracht hat. Nun schachtele ich Vorratsdosen in ähnlicher Manier von klein nach groß ineinander und schließe sie. Zwar brauche ich jetzt im schlechtesten Fall zehn Minuten bis ich an die kleinste Dose komme, aber die Deckel sind immer passend dabei. Als nächstes werde ich meinem Vater alle Scheren und Messer zum Schleifen überlassen und sie dann ganz weit oben in den Schrank räumen, damit Töchterchen nicht dran kommt.
Ja und schließlich habe ich im Internet entdeckt, wie sich die Menschen in den USA so organisieren. Hust! Das nennt sich dann „storage project“ und bewegt sich, äh, auf einem sehr hohen Niveau… An das ich niemals heranreichen werde. Ein paar Ideen habe ich aber trotzdem umgesetzt, nach einem kleinen Spaziergang im Baumarkt. Was man nämlich in jedem Fall braucht, sind passende Behälter, Schütten, Schubladen und so weiter, die entweder durchsichtig und/oder beschriftet sind. Und hier das Ergebnis:

Einmachgläser:
Für alles Pulverige und Körnige. Besonders hübsch sieht es aus, wenn sie mit
Tafel-Etiketten versehen sind und so immer wieder neu beschriftetet werden
können.
Schubladen mit Beschriftung: Wenn Stauraum fehlt: Schubladenelemente aus dem Baumarkt können auch wunderbar auf der Arbeitsplatte gestapelt werden. Mit Etikett und Beschriftung

versehen, bringen sie Ordnung in die Küche und halten alles griffbereit.

Schubladen mit Foto: Do it Yourself-Tipp: Einfach den Inhalt abfotografieren und das Foto aufkleben, so weiß man immer genau, was drin ist.
Serviettenbox: Lange habe ich überlegt, wie ich meine vielen Servietten so unterbringen kann, dass sie keine Eselsohren bekommen. Diese Box steht nun offen auf der Anrichte – so sind sie schnell zur Hand und ich kann die Ausbeute meiner Sammelleidenschaft präsentieren.
Dosenbox: Mein Mann möchte immer viele Dosen mit passierten Tomaten im Haus haben – für seine legendäre Pasta Bolognese. In der Box haben sie es schön kuschelig und mir fallen sie nicht mehr auf die Füße, wenn ich hinten im Schrank nach Kichererbsen suche.