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Unser Einzelkind

Unser Einzelkind

… ach, was gibt es so viele Vorurteile über Einzelkinder. Da muss ich gar nicht recherchieren. Ich habe sie selbst. Und – ich habe ein Einzelkind. Nicht ganz freiwillig, aber doch. Ich liebe meine Prinzessin heiß und innig. Und der Papa auch und die Großeltern, Tanten und Onkel… Unsere Maus ist nämlich wirklich ein Einzelkind. Das einzige Kind der gesamten Familie!
Das bedeutet viel Aufmerksamkeit – in Form von Zuhören, in Form von Geduld, in Form von Streicheleinheiten, in Form von Spielestunden. Ein Kind kann gar nicht genug Liebe und Förderung bekommen. Von daher alles bestens…
Sie hat viel Kontakt zu Gleichaltrigen. Der Freundeskreis ist groß, der Bezug zu anderen Familien gut. Unser Einzelkind ist kein einsames Kind. Sie ist sozial, hängt sehr an ihren Freunden, verleiht ihre Spielsachen ohne zu zögern, kann teilen… (Blöd, dass ich das überhaupt betone. Da schwingen sie wieder mit, die Vorurteile.)
Auch Einzelkinder müssen abgeben
Und trotzdem fehlen natürlich die Geschwister. Zum Spielen, aber auch zum Abhärten, zum Wartenlernen, zum Durchhalten, zum Selbständigwerden und als hilfreiche Koalition gegen uns Eltern. Da wir Eltern uns meist enervierend einig sind, heißt es oft zwei gegen einen. Meine Erfahrung ist: Auch ein Einzelkind muss abgeben können Nicht unbedingt das Spielzeug oder das letzte Kuchenstück, aber Zeit.  Und die kann ganz schön lang werden.
Denn wenn wir Eltern so langweilige Dinge tun, wie aufräumen, arbeiten, ein Haus sanieren… und sie nicht gerade bei einer Freundin ist, ist da eben kein anderes Kind zum Spielen oder Zanken oder zumindest Ablenken. Dann ist sie allein. Manchmal spielt sie dabei herrlich für sich. Meistens aber, fehlt ihr der Spielpartner. Anstrengend für sie und anstrengend für uns, die wir dann ständig gefragt sind und irgendwann auch gereizt reagieren.
Extraportionen
Vor allem bei mir ist da immer das schlechte Gewissen, ihr etwas vorzuenthalten. Auch wenn ich an der Situation nichts ändern kann. Dann bekommt sie eine Extraportion Zeit und noch eine und noch eine. Bis meine Alltagspflichten sich häufen. Natürlich bekommt sie auch eine Extraportion Helikoptertum. Ich weiß, dass das die Selbständigkeit nicht gerade fördert. Deshalb verstecke ich meine Argusaugen so gut es geht hinter meiner Brille und freue mich für sie über (mama)befreite Kitazeiten.
Die Vorteile
Das klingt jetzt alles so negativ. Ist es gar nicht. Zu Dritt zu sein hat auch große Vorteile. Viel Nähe, Zeiten der Ruhe und Entspannung, genug Platz im Familienbett, ein Freizeitprogramm, dass sich ganz auf die Bedürfnisse einer Vierjährigen ausrichtet und nicht auch noch zu einem Einjährigen oder einer Achtjährigen passen muss. Und natürlich Großeltern, die ihre Enkelin problemlos für ein paar Tage zu sich nehmen können und uns Eltern damit echte Zweisamkeit schenken…
Nicht jeden Tag wünsche ich mir deshalb ein zweites Kind. Oft bin ich glücklich und zufrieden mit der Situation, die wir so nicht geplant hatten. Und wenn es dann mal wieder zwickt, dann blogge ich halt darüber, obwohl ich eigentlich über etwas anderes schreiben wollte: Den Familienspaziergang mit vier Erwachsenen und EINEM Kind. Der kommt dann beim nächsten Mal.
Es grüßt euch ganz lieb!
Eure Nachbarin
Bastelalarm Teil 2

Bastelalarm Teil 2

Jetzt habt ihr gedacht, ich bin damit durch. Weit gefehlt! Ich habe sage und schreibe 25 Menschen auf der Liste, die dieses Jahr eine Weihnachtskarte von mir bekommen. Nicht die, die mir nahe stehen, die bekommen ne Whatsapp. Aber der Postbote, der Müllmann, die Vermieter, der Nachbar, der immer die Pakete annimmt. Kassenborn vom Rewe. Meine zwei Lieblingslieferanten, die Erzieherinnen im Kindergarten. Oh Moment… 26, 27, 28. Ihr seht, ich muss einfach Basteln und das Wohnzimmer zumüllen.

Weihnachtszeit ist Bastelzeit
 
Im November, wenn ich das erste Mal zur Mittagszeit das Licht in der Küche anmachen muss, erfasst mich das Weihnachtsfieber. Dann werden die ersten Plätzchen gebacken, Listen mit Geschenkideen angelegt und
Termine für Bratapfelessen und Weihnachtsmarktbesuche ins Auge gefasst. Mein Mann, der es ja nicht so mit Brauchtum hat, jammert dann. „Es sind doch noch Wochen hin bis Weihnachten. Unsere Tochter singt gerade von morgens bis abends Martinslieder und du fragst mich, was wir an Weihnachten essen sollen!“
Das ist aber auch typisch für ihn. Schon als es vor drei Jahren um die Hochzeit ging, hielt er sechs Monate Vorausplanung für total verfrüht. Wir wären wahrscheinlich bis heute noch nicht verheiratet… Aber, was reg ich mich auf?! „Jingle Bells“ summend entere ich die Ladenzeile unseres Vorortes, die meine Bedürfnisse erkannt hat und mit weihnachtlichen Mustern und Farben, Glitter und Glimmer lockt. Denn ich – digital völlig vernetzt – bestehe auf handschriftliche Weihnachtspost mit selbstgemachten Karten!
Jetzt muss ich gestehen, mit meinen „Papierchen“, wie mein Mann sie nennt, bin ich speziell. Von der Serviette übers Geschenkpapier bis zum Leporello Bastelset wird alles gehütet. Das führt dazu, dass ich auch mit Papieren aus dem Jahr 1993 arbeite. Sie haben in der Zwischenzeit schon acht Umzüge mitgemacht. Wenn ich etwas ausschneide, lege ich alle Schnipselchen über einem Zentimeter Durchmesser wieder in meine Schatzkiste. Und alles, was ich zu Karten, Geschenken oder Verpackungen verarbeite, trägt meinen leisen Abschiedsschmerz in sich.
 
Inspirationsjagd
Mein Fundus hindert mich natürlich nicht daran, alle Jahre wieder mit neuen Bastelfutter bepackt nach Hause zu kommen. Mein Mann guckt dann immer noch ungläubig, obwohl er es ja schon kennt. „Tja, du solltest mich vor Weihnachten eben nicht alleine shoppen lassen“, grinse ich und er brummt. „Jaja, und nach Weihnachten ist dann schon wieder vor Weihnachten.“ – „Stimmt“, freue ich mich und unterdrücke meinen Vorschlag, doch ein eigenes Zimmer für meine Papierchen einzurichten. Ist vielleicht grade nicht der richtige Zeitpunkt.
Heftigst unterstützt werde ich übrigens in meiner Leidenschaft durch meine Tochter. Die bringt täglich drei Din A 4-Seiten Uralt-Druckerpapier aus der Kita nach Hause, auf denen mindestens ein blasser Holzstiftstrich zu sehen ist. Manchmal auch zwei und manchmal ist auch das ganze Blatt vollgemalt. Diese Kunstwerke, bei denen ich immer ‚janz feuchte Auren‘ kriege, werden dann auch hin und wieder veredelt. Als Geburtstagskarte, Schmuckkästchen oder auch als Mobile, wie zuletzt an Ostern.
Nach wochenlanger Recherche und Inspirationsjagd im Netz sind nun die folgenden  Weihnachtskarten entstanden. Drei Vorgaben gab es von meiner Seite: 1. Es sollte einfach umzusetzen sein. 2. Ich wollte nur Material verwenden, das ich bis dahin schon zu Hause hatte (bevor man Mann vollends die Krise kriegt) 3. Es sollten verschiedene schöne Karten entstehen, die zum Adressaten passen. Hier die
Anleitungen!
Besorgt euch zunächst Blankokarten oder entsprechend
zugeschnittenes Tonpapier. Dann kann es losgehen.

Weihnachtliche Wäscheleine

Das braucht ihr: Schwarzen Fineliner, Glitter in
verschiedenen Farben, Klebestift

So geht’s: Malt eine Wäscheleine mit einigen winterlichen
Kleidungsstücken, einer Weihnachtskugel und einem Weihnachtsstern auf. Füllt
die Formen mit Klebestift und Glitter aus. Weihnachtsgruß darunter. Fertig!

 

 
Schleifenkarte
Das braucht ihr: etwas breiteres Schmuckband, Papier als Unterlage,
Fotoapparat, Fotopapier (10×15 cm) PC, Drucker
So geht’s: Bindet das Band zu einer Schleife. Legt ein
weiteres Stück diagonal auf ein Blatt Papier und die Schleife darauf.
Fotografiert die Kreation von oben. Druckt das Bild auf Fotopapier aus oder
lasst es entwickeln. Klebt es auf die Blankokarte auf. Et voila.
Bastelalarm Teil 1

Bastelalarm Teil 1

Wenn ich zum ersten Mal um die Mittagszeit rum das Licht in der Küche anmachen muss, erfasst mich das Weihnachtsfieber. In einem schlechten Sommer kann das auch schon mal im Juli sein, denn das Fenster liegt nach Norden…

Dann werden die ersten Plätzchen gebacken, Listen mit Geschenkideen angelegt und Termine für Bratapfelessen und Weihnachtsmarktbesuche ins Auge gefasst. Ich – digital völlig vernetzt – bestehe auf handschriftliche Weihnachtspost mit selbstgemachten Karten! Dieses Jahr ging der Sommer einigermaßen, deshalb habe ich mit dem Basteln doch erst im November angefangen.

Hier die ersten Ergebnisse

Herzkarte und Weihnachtswaldkarte

Das braucht ihr: Ein altes Buch, das ihr definitiv nicht mehr lesen wollt, Tonkartonrest, Schere, Klebestift und Heißkleber, Kordel, Gitterband, dicken schwarzen Filzschreiber, Füller, Deko-Klebeband, Streudeko „Sterne“

So geht’s: Nehmt euch das Buch vor und schneidet Herzen, Bäume oder was auch immer ihr mögt aus den Seiten aus. Umrandet die Formen mit schwarzem Filzschreiber.
Für die Herzkarte: Deko-Klebeband aufkleben, aus der Kordel eine Schleife binden, Herzform erst auf festen Tonkarton kleben und nochmal zuschneiden. Dann mit Heißkleber Schleife und Herz übereinander auf das Dekoband kleben. Mit den „baumelnden Herzen“ genauso verfahren.
Für die Waldkarte: Sie ist weniger aufwendig, weil ihr keinen Heißkleber braucht. Glitterband zuschneiden und aufkleben, darauf die Bäume und ein paar Sternchen auf den Spitzen verteilen. Das Glitterband für die baumelnden Herzen schmal zuschneiden und alles festkleben. Fertig.
 
Weihnachtsgedichtkarte
Das braucht ihr: Gedichtband, Kopierer, Weihnachtsbaumfotos vom letzten Jahr, Schere, Kleber.
So geht’s: Aus dem Gedichtband ein Weihnachtsgedicht herauskopieren (alternativ selbst aufschreiben). Ich liebe Eichendorffs Weihnachtsabend. Dann zuerst das Foto diagonal zuschneiden und aufkleben und die Gedichtseite passend danebenkleben. Fertig.
 
Anleitung: Fensterkarte
Das braucht ihr: Klappkarte aus Tonpapier oder Blankokarte, Lineal, Bleistift, Cuttermesser, Fotos oder schönes Papier in Kartengröße.
So geht’s: Karte aufklappen und innen links ein Sprossenfenster einzeichnen. Lineal zu Hilfe nehmen, damit die Abstände gleich sind. Mit dem Cuttermesser die „Scheiben“ ausschneiden. Dahinter könnt ihr jetzt ein schönes Papier kleben oder eigene Fotos.
Tipp: Wenn man die „Scheiben“ nur an den kurzen Seiten aufschneidet und sie dann mittig von oben nach unten durchtrennt, ergibt das vier Fenster mit Klappläden. Dahinter können sich dann kleine Überraschungen verbergen, zum Beispiel eine vierteilige Bildergeschichte.
Viel Spaß beim Basteln und eine beseelte Weihnachtszeit wünscht,
Die Nachbarin