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Die Mülltonnenbox

Die Mülltonnenbox

Was man versprochen hat, muss man auch halten. So seh ich das! Da bin ich echt zuverlässig, man kann quasi auf mich bauen. Felsenfest, ohne Treibsand und Wasserschaden. Meine Eltern wissen das. Als ich ihnen zum Beispiel versprochen habe, ihre Mülltonnenbox farblich aufzuwerten, wussten sie: Die macht dat! Irgendwann. Spätestens nächsten Sommer – oder so. 

Und siehe da: Kaum sind 18 Jahre vergangen, habe ich studiert, die Stadt verlassen, eine Ausbildung gemacht, einen Job bekommen, geheiratet, ein Kind zur Welt gebracht, ein Haus gekauft und schon: Hab ich mein Versprechen eingelöst. Ja, da bin ich fix! Zuverlässig halt… 

Und so geht es

Das braucht ihr

  • Eine Mülltonnenbox, ein Garagentor o.ä., dass dich in seiner Schmucklosigkeit nervt. Gerne auch vom Nachbarn. Die freut das.
  • Ein Motiv aus dem Kopf oder aus dem Internet. Inspiration gibt es dort genug, zum Beispiel auf pinterest.com.
  • Lackfarben, am besten mit dem blauen Engel drauf. Ich hatte rot, gelb, blau, grün, schwarz und weiß. Lässt sich hervorragend mischen.
  • Seifenwasser und Schwamm
  • Bleistift und Papier
  • Pinsel in verschiedenen Größen
  • Pappe zum Mischen der Farben, Pappe zum Unterlegen
  • Joghurtbecher für Mischfarben

Und so geht es

Motiv häppchenweise übertragen
ist einfacher
  • Mülltonnenbox-Tür mit Seifenwasser abwaschen, nachspülen, trocknen lassen.
  • Motiv mit Bleistift aufzeichnen – aus dem Kopf oder von einem Foto abzeichnen. Dazu auf die Vorlage ein Bleistift-Raster mit Quer- und Längsstrichen aufmalen. Das Raster in einem größeren Maßstab auf die Tonne zeichnen und dann Kästchen für Kästchen übertragen. Wer es perfekt will, kann auch einen Beamer aufstellen und das Foto damit auf die Garage oder die Box projizieren. Dann nachzeichnen.
  • Dann kommt der Lack. Am besten von oben mit dem Malen beginnen und sich die Farben peu à peu zurecht mischen. Es sei denn ihr habt große Flächen mit der gleichen Farbe zu bemalen, dann bietet es sich natürlich an, eine entsprechende Menge vorab zu mischen und in einen Extrabehälter zu füllen.
  • Die Lackfarbe, dich ich verwendet habe, war günstig, hat nicht ausgedünstet oder getropft. Sie war super zu mischen und schnell trocken. Die Farben sind sehr gut herausgekommen. Den Pinsel konnte ich einfach mit warmem Wasser auswaschen. Sie heißt Acryl-Buntlack von Primaster.
  • Mein Vater hat die Box ein paar Tage später noch mit einer Schutzschicht aus wetterfestem Klarlack überzogen.

Viel Spaß beim Nachmachen!

Eure Nachbarin

Der Gänseblümchenkranz

Der Gänseblümchenkranz

Der Mai ist gekommen. Die Bäume schlagen aus. Wie viel schmerzhafte Wahrheit in diesem Satz steckt, durfte ich letztes Jahr beim Waldspaziergang erfahren. Dornenranke mitten auf die Zwölf! Dieses Jahr geht es bisher viel friedlicher zu und der Anblick von sanft abfallenden Blumenwiesen und signalgelben Safranfeldern treibt mir Tränen der Rührung in die Augen. Beim Männe sind es eher Tränen der Grasallergie, aber Töchterchen hüpft glücklich wie ein junges Fohlen in der Natur umher. Entdeckt Feuerwanzen und Feuerwanzen… und Feuerwanzen. Ich glaub, es gibt hier nix anderes als Feuerwanzen. Ich glaub, wir haben ne Plage. Aber gut, ihr gefällts.

Beseelt vom Frühling am blauen Bande oder so, tue ich es meiner Maus nach und setze ich mich mitten in eine Gänseblümchenwiese. So viel Flower Power um mich herum – mir fehlt nur noch der lange Rock und die geflochtenen Zöpfe, um wirklich ins Bild zu passen. Trotzdem bin ich mal wieder hochmotiviert und starte auch auf Geheiß meiner Tochter eine Gänseblümchenkette. Also zwei Daisys ausreißen, miteinander verknoten… Der Stengel reißt und ich habe wieder zwei Teile in der Hand. Ende meines Lateins! Muttern rät: „Ich glaube, man muss den Stengel einritzen und dann die nächste Blume da durchziehen.“

Richtig, ich erinnere mich dunkel an meine Kinderheit, in der ich das mit Huflattich gemacht habe. Diese löwenzahnartigen Pflänzchen mit den – richtig – baumstammartigen Stengeln. Damit ging das damals hervorragend. Den dürren Dingern der Gänseblume dagegen macht jeder Ritz den Garaus. Vielleicht bin ich auch nur grobmotorisch. Meine Tochter hüpft ungeduldig von einem Bein aufs andere. „Mach mir einen Krahanz!!!“ „Ja, ich versuch es ja“, stöhne ich, während sich meine Frühlingsromantik langsam verflüchtigt.

Die Anleitung

Am Ende hilft dann, wie so oft, Doktor Google – wie haben die Leute das früher gemacht? Dort finde ich die Anleitung mit dem Ritzen, eine zweite, bei der man mit drei Gänseblümchen einen normalen Zopf flechtet und diesen dann immer um ein neues Blümchen erweitert UND die folgende Anleitung, die mich zum Erfolg und Töchterlein zum Glück führen. Nun muss ich dazu sagen, dass ich mit Anleitungen aller Art auf Kriegsfuß stehe. Wie früher mit den Textaufgaben in Mathe. Sobald mehr als zwei Sätze Anleitung aneinandergereit sind, geht es meinem Geduldsfaden wie der Gänseblümchenkette – er reißt.

Trotzdem habe ich mich durchgewurschtelt und es mit viermal lesen und dreimal verhunzen  irgendwann geschafft. Nä, wat schön! Jetzt will ich nichts mehr anderes machen! Das ist ja sooooo meditativ! Nur für den Fall, dass da draußen noch so ein Dummie rumlaufen sollte, habe ich jetzt mal eine gaaaaanz detaillierte Step-by-Step-Anleitung gemacht. Vielleicht hilft’s ja… Den Text braucht ihr eigentlich nicht zu lesen. Der verwirrt nur. Also mich zumindest 😉

Pflücke zwei Blümchen mit laaaaangen Stielen.

 

Überkreuze beide, so dass der waagerechte über dem
senkrechten Stengel liegt.

 

Führe den waagerechten Stengel dann nach hinten
um den senkrechten Stengel herum…

 

…und lege das Ende dann wieder nach vorne
über den waagerechten Stengel drüber.

 

Ziehe den entstanden Knoten vorsichtig fest,
so dass die waagerechte Blüte, dicht
am senkrechten Stengel sitzt und beide Stiele
eng nebeneinander liegen.

 

Halte nun BEIDE Stengel mit einer Hand und nimm dir
eine dritte Blume. Schlinge sie genauso wie eben
die zweite nun um BEIDE senkrechten Stengel
und ziehe sie fest.

Und so geht es weiter: immer alle Stengel festhalten, die noch greifbar sind. Jede weitere Blume – genau wie die ersten um die Stengel herumlegen – und festziehen. (Achtet darauf, dass die Blüten möglichst immer in die gleiche Richtung zeigen.) Auf diese Weise wächst der Kranz von alleine, so lange, wie ihr wollt oder bis ihr die Wiese abgeerntet habt. Um den Kranz zu schließen, einfach beide Enden miteinander verdrehen und ein oder zwei weitere Gänseblümchen drumherumknoten. So könnt ihr auch Lücken auffüllen.

Ich habe auch noch den Tipp gelesen, drei Kränze zu machen und die dann miteinander zu verpflechten, wenn man zum Beispiel ein Türkränzchen machen möchte. Sieht dann noch voller aus und ist stabiler. Für unsere Zwecke hat aber eins vollkommen gereicht.

Also, genießt den Frühling!

Eure Nachbarin

Passend zum Anlass

Passend zum Anlass

Meine Tochter zieht sich gerne dem Anlass entsprechend an: Wenn es zum Schmetterlingsgarten geht das Schmetterlingskleid, im Zoo ihr T-Shirt mit den wilden Tieren, auf dem Reiterhof die Leggings mit den Hufeisen. Jetzt im Herbst fragt sie nach Stoppersocken mit Blättermotiven, für den Winter möchte sie ein Kleid mit Schneeflockenapplikation und weißem Plüschsaum. Ich denke, ihr habt das Prinzip verstanden.
Es kann so einfach sein
Nun bin ich weder Krösus, noch gewillt, unserer Tochter jeden Wunsch zu erfüllen. Es sei denn, sie kreischt so laut, dass ich es einfach nicht mehr aushalte. Zudem kann ich nun wirklich nicht zu jedem Zweck ein neues Kleidungsstück herbeizaubern. Dachte ich bis jetzt. Denn eigentlich ist es doch so einfach, Kinder glücklich zu machen. Und wie wir alle wissen, zufriedene Kinder = zufriedene Eltern. Unzufriedene Kinder = Eltern reif für die Klapse.
Bevor es also soweit kommt, sind wir einfach mal wieder ein bisschen kreativ geworden: Als ich im September gefragt wurde, was sie sich zum Geburtstag wünscht, habe ich wohl ein wenig zu oft gesagt, ein paar Sticker täten es auch. Das Ende vom Lied waren: 565 Sticker. In allen Variationen. Elsas und Einhörner, Pferde und Schmetterlinge… Ungefähr 50 Prozent davon kleben jetzt in ihrem Zimmer auf jedem verfügbaren Möbelstück und Wandabschnitt. Gleich neben den Rewe-Aufklebern, an denen man vor Weihnachten ja nicht vorbei kommt.
Naja, wie dem auch sein: Den Rest habe ich – etwas zu spät – an mich genommen. Kürzlich kamen von der Großtante noch jede Menge Weihnachtssticker dazu. Und: Am Freitag beim Lichter-/Sankt Martins-/Adventsfest der Kita kamen sie dann tatsächlich und endlich gewinnbringend zum Einsatz. Und zwar auf des Tochters Lieblings-Kindergarten-Weihnachtsfeier-Kleid. Was soll ich sagen. Das dunkelblaue Textil mit dem Rehlein vorne drauf, wurde durch Glitzer-Tannen im „Hintergrund“ und Sternchen drumherum wirklich veredelt.
Upcycling mal anders
Gestern hatten wir Besuch und weil Töchterlein – ganz die Mama – immer sehr um die Kaffeetischdeko bemüht ist, drückte ich ihr wieder besagte Aufkleber in die Hand und ließ sie am gedeckten Tisch zurück. Somit hatte ich Ruhe für einen Last-Minute-Apfel-Zimt-Crumble, sie ihren Spaß und der Tisch am Ende etwas Weihnachtliches. Heute dann hat es zum ersten Mal geschneit. Also zumindest sieht es für meine Tochter so aus, denn der ganze Garten ist gefrostet. Die Autos übrigens auch – von innen und außen – was meinem Mann ein frühes Workout bescherte.
„Schnee“ bedeutet, es muss ein Schneeflockenkleid her. Das einzige, das sie besitzt, hat außerdem, wie soll es anders sein, eine Elsa vorne drauf und ist zwei Nummern zu klein. Außerdem gibt es noch ein ungeliebtes blaues Kapuzenkleid vom Flohmarkt. Genau richtig für die Jahreszeit, aber bisher geschmäht. Nun kleben glitzrige Schneeflöckchen auf der Brust. So schnell war die morgendliche Outfit-Diskussion noch nie beendet. Und das Beste: Die Dinger halten sogar einige Zeit durch. Upcycling mal anders!
Meine Tochter wünscht sich vom Christkind übrigens Sticker…
Adventliche Grüße
Eure Nachbarin…
…die sich auch gerne mal passend zum Anlass anzieht: Nämlich derzeit sieben Tage die Woche vermatschte Hosen, erdklumpige Wanderboots, versabbertes Shirt, Parka mit Pfotenabdrücken. Vielleicht besorge ich mir mal ein paar Hunde-Aufkleber…
Benni-Wutz
Andenken an die Reise

Andenken an die Reise

Paris – wir kommen, eilen, fliegen. Nachdem ein Familienurlaub auf dem Bauernhof meine Sehnsucht nach Romantik nicht ganz befriedigt hat, muss es jetzt die volle Dröhnung sein.
Und damit wir auch länger etwas von unserer raren Zweisamkeit haben, habe ich schon mal vorbeugend ein Scrapbook angelegt. Scrapbooking ist ein Trend, der in den letzten Jahren aus den USA und
Kanada herüberschwappt. Daher auch der Name, den man gerne mit Collage-Album übersetzen darf. Wie bei so vielen Do it yourself-Ideen heißt es auch hier: Back to the roots! Macht es wie Eure Großmütter!

Und hier die Bilder…

Au revoir, Ihr Lieben!

Eure Nachbarin

Nä, wat schön!

Nä, wat schön!

Leute, ich bin ehrlich und vielleicht hat es auch schon der ein oder andere gemerkt: Ich hab stramm zo donn und Kreislauf noch dabei. Heute Blutdruck 90 zu 60, so kann es auch nicht weitergehen. Und damit in meinem Blögchen hier die Aktualität nicht flöten geht, werde ich neben meinen Posts zu Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und – man darf es auch mal laut sagen – Nebensächlichkeiten hin und wieder auch kleinere Häppchen zum Verkosten geben. Auf deutsch gesprochen: Es wird demnächst ein neues Post-Format hier geben und das heißt – täterätätäääää: „Nä, wat schön!“

Wenn also künftig „Nä, wat schön!“ obendrüber steht, zeige ich untendrunter kreative Ergüsse meinerseits oder aber unsererseits und damit meine ich im Wesentlichen meine Tochter und mich, vielleicht aber auch mal meinen Mann oder die Großeltern (das Kränzchen oben geht auf Omas Konto). Das kann man angucken, das kann man nachmachen oder man lässt es und freut sich auf den nächsten Long-Post der Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und Nebensächlichkeiten.

Erstens: Ein Stöckchen

Das erste was ich hier jetzt proudly präsente ist ein Stöckchen. Gefunden am Rhein, lange Zeit gehegt und gepflegt, auf die richtige Eingebung wartend. Da kann ich in der Regel lange warten, denn im Schnitt liegen unsere Rheinfundstücke erstmal ein oder zwei Jahre unbehelltigt hier rum, bevor sie ihr Schicksal ereilt. Wie gestern eben jenes Stöckchen.

Man braucht: Neben einem coolen Ast ein williges Kindergartenkind, einen Pinsel und Metallic-Acrylfarbe. Unsere war von Aldi, gibt es aber auch im Baumarkt oder in Bastelläden. Die ganze Aktion hat etwa 15 Minuten gedauert plus 20 Minuten durchtrocknen lassen und schon war ein neues, bunt schimmerndes, schönes Deko-Objekt fertig.

Zum Leidwesen meines Mannes, aber zur Begeisterung meiner Tochter, die das Stöckchen jetzt wahlweise als Schwert, Zauberstab oder Zepter ver- bzw. entwendet. Also Deko mit Doppelfunktion (mein Mann würde sagen „endlich mal eins mit Funktion“). Nä, wat schön!

Eure Nachbarin