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Lachanfälle und andere Aussetzer

Lachanfälle und andere Aussetzer

Kennt ihr ihn auch, diesen hysterischen Lachanfall, der alle restlichen Körperfunktionen lahmlegt. Den Frauen jenseits der ersten Entbindung, dank Beckenbodenschwäche nur mit eng zusammengepressten Oberschenkeln überstehen. Und der dann aufhört, wann er will. Und nicht, wann Du es willst. Ganz witzig, wenn er einen in geselliger Runde nach dem dritten Bier ereilt. In vielen anderen Situationen aber auch schon mal problematisch.
Auf der Autobahn
Ich hatte mal einen auf dem Rücksitz. Mit zwei Studienfreundinnen war ich auf der A5 unterwegs von Basel Richtung Koblenz. Gerade hatten die Fahrerinnen gewechselt und Susanne brauchte gefühlte zwei Stunden, um den Sitz in die richtige Position zu bringen. Sie ruckelte nach vorn und nach hinten, drehte am Rad, zog an irgendwelchen Hebeln und irgendeine Stimme in mir flüsterte schon: Das wird nicht gut gehen.
Genauso war es dann auch. Gerade als wir auf den Beschleunigungsstreifen zusteuerten, machte es „Pang“ und der Fahrersitz klappte vollständig nach hinten um. Susanne lag damit quasi auf meinem Schoß. Und während bei der Fahrerin in Liegeposition leichte Panik ausbrach, kriegte ich mich hinter ihr nicht mehr ein und war ihr damit keine große Hilfe. Sie selbst fand es auch eher weniger lustig. Wir sind dann übrigens trotzdem noch heil in Koblenz angekommen.
Die Sache mit dem Gummiball
Heute hatte ich einen ähnlichen Lachflash mitten auf dem Feld am Rande unseres Dorfes und Benni sah mich dabei mindestens so entgeistert an, wie Susanne damals. Auch hier hatte sich die Misere schon zeitig angekündigt. Um unseren eher gemächlichen Hund in die Hufe zu bringen, nutzen wir seine Retriever-Gene und lassen ihn Bällchen zurückbringen. So kegelte ich unverdrossen einen faustgroßen blauen Gummiball den asphaltierten Feldweg entlang und Benni brachte ihn brav wieder.
Das ging so zwei, drei Mal bis der Ball am Wegesrand auf einem Hundehaufen zu liegen kam. Benni lief enthusiastisch hin, wollte den Ball aufnehmen und trat dann mit einem angeekelten Ausdruck im Hundegesicht zwei Schritte zurück. Nun legt man selbst als Hundehalter ziemlich schnell die zarten Saiten ab. Ich nahm also den Ball auf und wischte ihn so gut es ging im Gras ab.
Währenddessen lief Benni vor und verrichtete einige Meter weiter sein eigenes Geschäft. Pflichtbewusst hatte ich selbstverständlich vorab eine schwarze Tüte aus dem Spender gezogen und sammelte seine Hinterlassenschaft auf. „Wenn das jeder machen würde, hätten wir jetzt kein Problem“, murrte ich, denn Benni zeigte auch auf dem weiteren Weg null Interesse an seinem Ball. „Maaannn“, meckerte ich, „sonst frisst du jeden Mist, aber jetzt einen auf etepetete machen.“ Schließlich wollte ich den Hund auspowern und dafür nicht drei Stunden wandern.
 
I break together
„Vielleicht wasche ich den Ball unten im Bach ab…“ – „Aber dann springt Benni wieder ins Wasser und sieht aus wie hulle…“ – „da ist auch immer so viel Matsch…“, debattierte ich mit Blick auf meine leichten Sneakers vor mich hin, während ich in der einen Hand eine Leckerlitüte und den Hundekotbeutel schwenkte und in der anderen die Leine. Mit dem Fuß kickte ich den Ball weiter den Weg hinunter. Und plötzlich, warum auch immer, schnappte Benni sich die blaue Kugel und warf sie mir vor die Füße.
„Jaaaaa!! Jetzt ist aber ein dickes Leckerli fällig!“, jubelte ich und versenkte die Hand in der Tüte. Leider in der falschen, wie mir mit etwas Verspätung aufging. Und während ich also so richtig in die Sch… griff ereilte er mich – der hysterische Lachanfall. Ich ließ alles fallen, stützte mich mit der sauberen Hand auf einen Zaunpfosten, wickelte ein Bein um das andere, um mich nicht zur Krönung auch noch einzunässen und gab auf. Tränen liefen mir übers Gesicht, meine Haare fielen in die Stirn und ich gackerte und gackerte.
Währenddessen stand Benni bewegungslos vor mir und beobachtete mich erstaunt. Ich war ihm sehr dankbar, denn in diesem Moment hätte ich ihn von keinem Unfug der Welt abhalten können. Je länger der Anfall dauerte, desto skeptischer wurde mein Hund. „Ob ich die gleich wohl nach Hause tragen muss?“, las ich in seinen Augen. Irgendwann, es muss so drei Minuten später gewesen sein, verebbten die Lachsalven langsam und ich konnte mich wieder vom Fleck bewegen. Vorsichtig schaute ich mich um und entdeckte… niemanden. Puh!
The End
Die Frage, ob wir den Umweg über den Fluss nehmen würden, hatte sich mit dieser Aktion natürlich erübrigt und so kam ich einige Zeit später mit nassem Hund, schlammigen Schuhen, aber immerhin gewaschen und mit geruchsneutralem Ball wieder am Feldrand an, wo ich den Hundekotbeutel selbstverständlich ordnungsgemäß im Mülleimer versenkte.
Was ich daraus lerne?
  • Wenn ich mir vor dem Spaziergang künftig die Frage stelle: Nehme ich einen Rucksack mit? lautet die Antwort „Ja“.
  • Wenn ich einen Hundekotbeutel verwende, knote ich ihn auch an Ort und Stelle zu.
  • Wenn Benni aus welchem Grund auch immer den Ball nicht bringen will, dann hat er eben Pech gehabt.
  • Und: Vielleicht sollte ich der Rückbildungsgymnastik fast sechs Jahre nach der Geburt unserer Tochter doch noch mal ne Chance geben…
An diese Stelle danke ich Hundeliebhaber Vegis 220 vorab dafür, dass er sich jeglichen Kommentar verkneift 😉
Es grüßt Euch mit leichtem Muskelkater in der Bauchregion
Eure Nachbarin
Die Sache mit der Zahnschiene

Die Sache mit der Zahnschiene

Mein Mann regt sich selten auf, aber wenn, dann richtig. Und letzte Woche war es mal wieder so weit. Der Grund hat vier Beine, trägt Flokati und ist gerade im dreiwöchigen Sonderurlaub bei Oma und Opa. Dort liegt er völlig unauffällig und pflegeleicht in der Gegend rum und macht seinem Aussehen alle Ehre. Kein Wunder, sage ich da nur. Der Hund ist ausgepowert von all dem Mist, den er hier so anstellt.
Der Zerstörer
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hat Ben ein Faible für medizinisches Gerät. Nachdem er, wie berichtet, mit großer Begeisterung ein Langzeit-EKG vom Hausarzt zerstört hat – 150 Euro Selbstbehalt bei der Tierhaftpflicht – hat er letzte Woche versucht, die Zahnschiene unserer Tochter anzuprobieren. Sie hat leider nicht gepasst, weshalb er sie kurzerhand gefressen hat, also zumindest ein Drittel. Dann hörte ich ihn schmatzen und hab ihm die Reste aus den Lefzen gerissen.
Corpus Delicti
Nun weiß ich ja nicht, was eine Zahnschiene aus Silikon mit dem Verdauungstrakt des Hundes so anstellt. Wahrscheinlich nicht viel mehr als Einweghandschuhe, Luftballons oder Christbaumkugeln… Da ich ihn aber nun mal in flagranti erwischt hatte, beschloss ich beim Tierarzt nachzufragen. Das Schlagwort „Darmverschluss“ trieb mich samt begeistertem Hund dann doch in die Praxis.
Dort gabs Brechmittel aus der Spritze für ihn und ein dezentes pinkes Eimerchen für mich, mit dem Hinweis, draußen mal ein bisschen rumzulaufen. Wie soll ich sagen, es war eine interessante Erfahrung. Hier die Tragödie in drei Akten.
Erster Akt
Ich also mit Hundchen (mittlerweile Hüfthöhe) und Eimerchen unterwegs, einmal ums Eck bis vor die Apotheke. Da kamen wir dann zu einem abrupten Halt. Ich sags Euch, der Hund hats mit der Medizin.
Während sich Ben die Untaten des Morgens nochmal durch den Kopf gehen ließ, manchmal in den Eimer, am liebsten aber daneben, führte ich fröhlich-skurrile Konversationen mit den Passanten. Passantin: „Ach jö! Geht’s dem nicht gut?“ Hund: „Würg!“ Ich: „Wieso? Das machen wir immer so!“ Passant: „Was is’n das für einer?“ Hund: „Würg!!“ Ich: „Kennen Sie Würgeschlangen? Das hier ist so was ähnliches. Nur halt als Hund.“
Zweiter Akt
Dann ging es ein paar Meter ums Eck, direkt vor den Eingang einer – wie soll es anders sein –  Hausarzt-Praxis. Mittlerweile hatte Benni ungefähr fünfmal gekotzt und das blaue Silikonteil schwamm quietscheentchengleich im pinken Eimer. Für mich und den Hund hätte es an dieser Stelle gereicht, aber das Brechmittel sah das anders.
Passantin: „Hat der Magen-Darm?“ Hund: „Würg!“ Ich: „Ja, wir kommen gerade vom Arzt (zeige zur Hausarzt-Praxis).“ Passant: „Ach Mensch, was hat der denn gemacht?“ Hund: „Würg!!!!“ Ich: „Ja komisch, der hat heute morgen eine Trump-Rede auf Youtube gesehen, seitdem hört das nicht mehr auf.“  Anwohner: „Kann man irgendwie helfen?“ Hund: „WÜRG!!!“ Ich: „Ja, Sie könnten ihn mir zum Auto tragen. Haben Sie einen Regenmantel?“
Dritter Akt
Armer Schatz
Etwa zehn Kotzattacken später und rund 50 Meter vor der Tierarztpraxis war dann Schluss. Mein armer Schatz – mitterweile konnte ich ihn von Herzen wieder so nennen – machte keinen Schritt mehr. Passantin von vor der Apotheke: „Und nun?“ Hund: „…“ Ich: „Jetzt ziehen wir hier hin. Wenn Sie vielleicht einen großen Pappkarton besorgen könnten?“
In der Tat hätte ich mich am liebsten dauerhaft zu meinem armen Hund aufs Gehsteigpflaster gesetzt, aber es war ein eiskalter Morgen und irgendwie hatte ich mich auch genug unterhalten. Also rief ich in der Praxis an und fragte, ob man mir wahlweise den Hund oder das Eimerchen abnehmen könne. Die Sprechstundenhilfe kam gerannt, nahm den Eimer mit dem mittlerweile untergegangenen Corpus Delicti und ich warf mir den apathischen 30 Kilo-Hund über die Schulter.
Wie es weiterging…
Der Rest ist schnell erzählt: Wir haben es ohne weitere Zwischenfälle nach Hause geschafft – versorgt mit einer Brechstopp-Pille, die ich übrigens gerne schon früher gehabt hätte. Der Hund durfte ausruhen und mir gelang es bis zum Abend, die gesamte Geschichte vor dem Rest der Familie zu verheimlichen. Dann wollte meine Tochter ihre Zahnschiene einsetzen…
Und die Moral von der Geschicht? Da fallen meinem Mann gleich eine ganze Handvoll ein. Ja, ich weiß, ich hätte die zweite Schlafzimmertür besser zumachen müssen und die Schiene statt auf den Nachttisch, aufs Regal legen können. Hätte uns gut 300 Euronen gespart. Aber ich sage euch, der Hund arbeitet das irgendwie ab…
Es grüßt aus den sonnigen Mittelrheinbergen

Eure Nachbarin

PS: Wer nun glaubt, Tölchen hätte irgendwas aus der Sache gelernt, kann im Hunderziehungsratgeber nachlesen, dass eine Reaktion innerhalb von einer Sekunde nach Untat eintreten muss, damit Hundi eine Verbindung der beiden Ereignisse herstellen kann. Also außer Spesen nix gewesen…
Jetzt mal langsam!

Jetzt mal langsam!

Das Jahr ist vier Tage alt und ich bin Wrack. Vorgestern bin ich dreimal einen Hügel hinaufgelaufen, um ihn dann auf einem Holzschlitten wieder hinunterzufahren. Knie und Hüfte fanden die Idee mega-albern und halten sie mir heute noch vor. Gestern an meinem letzten Urlaubstag nutzte ich die Zeit, um von meinen 85 ToDos ausgerechnet das Anspitzen der Holzstifte meiner Tochter auszuwählen. Nicht, dass sie es nicht selber könnte, nur tut sie es eben nicht…

Nachdem ich dann noch unseren 25-Kilo-Flokati in den Kofferraum gehievt habe, fühlt sich mein Ellenbogen schwer nach Schleimbeutelentzündung an. Ach ja, und noch was: Unter trockenen Augen habe ich noch nie gelitten. Gut vielleicht hätte mich das brennende Gefühl in den letzten fünf Wochen stutzig machen sollen, wenn ich es nicht verdrängt hätte. Jetzt – an meinem ersten Arbeitstag – verwandelt sich mein rechtes Auge in Schmirgelpapier und schreit nach einer Flasche Tränenflüssigkeit und einem ausgedehnten Schläfchen.

 

Würde zum einzigen Vorsatz dieses Jahres passen und der lautet: Langsam! Nicht kompatibel mit oben genannten Flokati, der zwar mal was von Leinenführigkeit gehört, diese aber für unnötig befunden hat und mich
derzeit in Höchstgeschwindigkeiten durchs Dorf zerrt. Ideal bei Eis und Schnee! Sehr gut kompatibel aber mit meiner Tochter, die dieses Motto erfunden hat. Leider passt es nicht zu Kindergartenzeiten, Alltagspflichten, Arztterminen und allem anderen, was so ansteht. Macht nichts, wie atmen ein und atmen aus. Wir bleiben ruhig und freundlich.

Mein Mann würde das Konzept der Langsamkeit sofort unterschreiben, fühlt sich aber gerade von mir, den personifizierten Kindergartenzeiten, Alltagspflichten, Arztterminen u.a.d.a. massiv gestört. Das Gute an der Sache: Er hat schon begonnen seinen Vorsatz umzusetzen und trainiert nun wieder eifrig Muskeln im Gästezimmer. Das macht ihn sehr ausgeglichen, wie ich aus Erfahrung weiß. Und: Anscheinend haben Muskeln ein besseres Gedächtnis als ich und luden sich gleich nach der ersten Trainingseinheit auf alte Meister-Proper-Maße auf. Also habe ich auch was davon 😉

Was sonst noch so auf der Liste steht? Dachboden dämmen, Scheune entrümpeln, Weihnachtsbaum I (den mit dem Ballen) in den Garten pflanzen und die zugehörige Ameisenkolonie, die seit dem Aufstellen unser
Wohnzimmer bewohnt, gleich mit auswildern. Weihnachtsbaum II (ohne Ballen) lasse ich einfach stehen. Bis Februar geht das locker. Vielleicht können wir ihn dann an Karneval mit Luftschlangen dekorieren. Ansonsten müsste man mal wieder und sollte man mal, aber ich lasse es lieber gleich und konzentriere mich weiter aufs Atmen.
Euch allen wünsche ich in diesem Jahr gute Luft und gute
Zeiten!
Liebste Grüße
Eure Nachbarin
Hallo, mein Name ist  „Nein“…

Hallo, mein Name ist „Nein“…

 … und manchmal heiße ich auch „Verdammt nochmal, ich habe nein gesagt!“ Ich bin ein (hoffentlich Anm. d. Red.) fast ausgewachsener Goldendoodle, aber niemand, absolut niemand hat damit gerechnet, dass ich so groß werden würde, dass ich mein Kinn bequem auf den Küchentisch legen kann. Das war lange Zeit mein persönlicher Vorteil, denn so mussten sich alle nach und nach darauf einstellen, dass ich so ziemlich überall drankomme.
Alles lecker
Ich mag am liebsten Sachen essen, die ich nicht essen soll. Das war schon immer so. Kiloweise angegorene Zwetschgen aus dem Garten brachten mich beschwingt durch die Welpenzeit, ergänzt von Blumenzwiebeln, Pilzen unbekannter Sorte, angefaultem Rasenschnitt und jeder Menge Kirschlorbeerbeeren. Hin und wieder ein Efeublatt oder ein wenig Vogelfutter dazu – so kommt man durch den Tag und kann das angebotene Hundfutter im Napf mit Verachtung strafen.
Hoover
Das Beste waren die Spaziergänge mit dem unerfahrenen Frauchen: Hier ein bisschen Dünger, dort ein leckerer Pferdeapfel, zum Nachtisch ein Knöchelchen oder etwas Müll, ich bin da nicht wählerisch. Frauchen hat mir irgendwann den Beinamen Hoover gegeben. Angeblich weil ich alles wegsauge, was in der freien Natur so rumliegt. Man muss halt irgendwie auf seine Kosten kommen. Leider sieht mein Frauchen das etwas anderes und so hallte mein Name „Nein“ lange Zeit im 30-Sekundentakt über die Felder. Hin und wieder landete auch ein Dreckklumpen auf meinem Fell. So kanns einem echt vergehen.
EKG
Ich hab mich dann aufs Kauen verlegt. Super gehen Einlegesohlen. Am liebsten aus Schafwolle – yummy – aber auch die vom Herrchen, aus Leder. Weicher Kunststoff fühlt sich grandios an, wenn man darauf rumkaut. Judomatten sind genauso zu empfehlen, wie Taucherbrillen und Kabel. Zum Beispiel von einem EKG. Das steht für „Echt krasser Geschmack“ und ich habe es beim Großherrchen (Opa Anm. d. Red.) gefunden und gleich alle EKG-Pads abgenagt. Der fand das jetzt nicht so toll, denn es war das EKG von seinem Hausarzt. Aber warum soll nur der in den Genuss kommen?!
Hier bin ich etwa halb so groß wie heute
Großfrauchen (Oma Anm. d. Red.) hat mich mal beobachtet. Das macht die so gut, dass merke ich gar nicht. Aber am Telefon hat sie dann Frauchen gepetzt. Großherrchen hätte eine Schüssel mit Salat in die Kühlung gestellt, hat sie erzählt. Die Kühlung ist der Terrassentisch und da stand die Schüssel direkt vor meiner Nase. Eigentlich stand sie mitten drauf, sagt Großfrauchen. Erst hätten sich ein paar Amseln draufgesetzt. Da hat sie noch nichts gesagt. Aber kurz darauf hat sie mich gesehen, wie ich meinen Kopf in der Schüssel versenkt habe. Da hat sie das gute Zeuch ins Klo gekippt. Schade eigentlich – ich hätte es gefressen: Salatblätter, Paprika, Gurken. Alles yummy!
Weihnachtszeit!!
Die Weihnachtszeit ist auch echt super. Immer liegt irgendwas Leckeres rum. Adventsgestecke, Weinachtsteebeutel und das beste: Lebkuchen mit Schokoüberzug! Da hab ich mir gleich mal fünf genehmigt. Komisch, alle haben sich drüber aufgeregt, dabei essen die das doch selber. Giftig sei das für Hunde. Da sollten sie aber mal meine Cousine Zoey fragen. Das kluge Tier hat am 1. Dezember den Pärchen-Adventskalender von Herrchen und Frauchen leergemacht: 47 Pralinen. Die 48. war wohl irgendwie faul, die hat sie liegen lassen. Also ich hätte sie genommen. Faul ist immer gut.
Teechen
Irgendwie räumen meine Herrschaften mittlerweile richtig akribisch auf. Das hat angeblich jahrelang nicht so gut geklappt, sagt Herrchen. Ich finde das eher doof. Muss ich halt Sachen annagen, die sie nicht wegräumen können. Fußleisten sind super. Und Herrchen ist auch so nett, da immer wieder neu Spachtelmasse draufzuschmieren. Er denkt, dass könnte mich irgendwie abhalten, weil er nicht weiß, wie lecker Spachtelmasse ist. Genauso wie diese kleinen Zementbröckchen, die noch hier und dort auf dem Balkon rumliegen. Dafür lasse ich sogar das Vogelfutter stehen…
Brille – auch lecker
Eine gute Futterquelle ist auch immer das kleine Frauchen. Vorgestern hat sie so kleine Tuben auf den Küchenboden geschmissen und nicht wieder aufgehoben. Sie ist nicht ganz so akribisch mit dem aufräumen. Ich hatte gerade zwei von dreien zerkaut, als es plötzlich sehr laut wurde. Frauchen sagte „Wuahhhhh“, Herrchen riss mir die Tuben weg… Und dann wunderten sich alle, wieso mir der Sekundenkleber nicht alles verklebt hat. Ja, wenn man mich mittendrin beim Essen stört…
Mein Adventsgesteck
Jetzt kommt anscheinend Weihnachten. Ich dachte, das ist schon die ganze Zeit. Aber da geht wohl noch mehr. Extra für mich haben sie ein riesiges Weihnachtsgesteck ins Wohnzimmer gestellt, mit ganz viel Kunststoff dran und Lichtchen. Ich freue mich schon über den unbeobachteten Moment, in dem ich dem Ding den Garaus machen kann. In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten allerseits!!
Euer Nein alias Benni
Passend zum Anlass

Passend zum Anlass

Meine Tochter zieht sich gerne dem Anlass entsprechend an: Wenn es zum Schmetterlingsgarten geht das Schmetterlingskleid, im Zoo ihr T-Shirt mit den wilden Tieren, auf dem Reiterhof die Leggings mit den Hufeisen. Jetzt im Herbst fragt sie nach Stoppersocken mit Blättermotiven, für den Winter möchte sie ein Kleid mit Schneeflockenapplikation und weißem Plüschsaum. Ich denke, ihr habt das Prinzip verstanden.
Es kann so einfach sein
Nun bin ich weder Krösus, noch gewillt, unserer Tochter jeden Wunsch zu erfüllen. Es sei denn, sie kreischt so laut, dass ich es einfach nicht mehr aushalte. Zudem kann ich nun wirklich nicht zu jedem Zweck ein neues Kleidungsstück herbeizaubern. Dachte ich bis jetzt. Denn eigentlich ist es doch so einfach, Kinder glücklich zu machen. Und wie wir alle wissen, zufriedene Kinder = zufriedene Eltern. Unzufriedene Kinder = Eltern reif für die Klapse.
Bevor es also soweit kommt, sind wir einfach mal wieder ein bisschen kreativ geworden: Als ich im September gefragt wurde, was sie sich zum Geburtstag wünscht, habe ich wohl ein wenig zu oft gesagt, ein paar Sticker täten es auch. Das Ende vom Lied waren: 565 Sticker. In allen Variationen. Elsas und Einhörner, Pferde und Schmetterlinge… Ungefähr 50 Prozent davon kleben jetzt in ihrem Zimmer auf jedem verfügbaren Möbelstück und Wandabschnitt. Gleich neben den Rewe-Aufklebern, an denen man vor Weihnachten ja nicht vorbei kommt.
Naja, wie dem auch sein: Den Rest habe ich – etwas zu spät – an mich genommen. Kürzlich kamen von der Großtante noch jede Menge Weihnachtssticker dazu. Und: Am Freitag beim Lichter-/Sankt Martins-/Adventsfest der Kita kamen sie dann tatsächlich und endlich gewinnbringend zum Einsatz. Und zwar auf des Tochters Lieblings-Kindergarten-Weihnachtsfeier-Kleid. Was soll ich sagen. Das dunkelblaue Textil mit dem Rehlein vorne drauf, wurde durch Glitzer-Tannen im „Hintergrund“ und Sternchen drumherum wirklich veredelt.
Upcycling mal anders
Gestern hatten wir Besuch und weil Töchterlein – ganz die Mama – immer sehr um die Kaffeetischdeko bemüht ist, drückte ich ihr wieder besagte Aufkleber in die Hand und ließ sie am gedeckten Tisch zurück. Somit hatte ich Ruhe für einen Last-Minute-Apfel-Zimt-Crumble, sie ihren Spaß und der Tisch am Ende etwas Weihnachtliches. Heute dann hat es zum ersten Mal geschneit. Also zumindest sieht es für meine Tochter so aus, denn der ganze Garten ist gefrostet. Die Autos übrigens auch – von innen und außen – was meinem Mann ein frühes Workout bescherte.
„Schnee“ bedeutet, es muss ein Schneeflockenkleid her. Das einzige, das sie besitzt, hat außerdem, wie soll es anders sein, eine Elsa vorne drauf und ist zwei Nummern zu klein. Außerdem gibt es noch ein ungeliebtes blaues Kapuzenkleid vom Flohmarkt. Genau richtig für die Jahreszeit, aber bisher geschmäht. Nun kleben glitzrige Schneeflöckchen auf der Brust. So schnell war die morgendliche Outfit-Diskussion noch nie beendet. Und das Beste: Die Dinger halten sogar einige Zeit durch. Upcycling mal anders!
Meine Tochter wünscht sich vom Christkind übrigens Sticker…
Adventliche Grüße
Eure Nachbarin…
…die sich auch gerne mal passend zum Anlass anzieht: Nämlich derzeit sieben Tage die Woche vermatschte Hosen, erdklumpige Wanderboots, versabbertes Shirt, Parka mit Pfotenabdrücken. Vielleicht besorge ich mir mal ein paar Hunde-Aufkleber…
Benni-Wutz