Kommt gebt es zu, er hat schon jeden von Euch ereilt: Dieser Moment, in dem man sich wünscht, der Boden würde sich auftun und man könnte rumpelstilzchengleich darin versinken. Zumindest so lange, bis der letzte Lacher verklungen ist und die Menge sich zerstreut hat. Solche Situationen laufen hier in diesem Blog unter der Rubrik „Peinlichkeiten“ und ich hätte da noch zwei, die mir gerade erst passiert sind. Ich hab wohl nen (ungünstigen) Lauf oder wie mein ehemaliger Starbuxkollege Ahmed wohl sagen würde: Der Mond steht im Clown.
Die Pumphose
Es war also gestern. So ein Wetter… nennen wir es Semihochsommer. Irgendwie nicht ganz heiß, aber auch nicht nur warm. Keine Ahnung. Jedenfalls genau das Wetter für meine Lieblingspumphose. Das Ding hat ne Größe drinstehen. Ich glaube, es ist 40. Aber die Wahrheit ist, die geht alles mit, was die Waage so zu bieten hat. Dehnung pur. An und für sich großartig. Allerdings gibt es einen kleinen, aber entscheidenden Nachteil, der sich mir gestern mit aller Macht offenbart hat.
Ich also diese endbequeme Superhose an und mit Töchterchen zu meiner Freundin ins Nachbardorf. Wir stehen vor der Haustür und ich in beiden Händen eine Tasche. Die Tür geht auf und mein dreijähriges Patenkind stürmt jubilierend auf mich zu, um meine Beine zu umarmen. Gerade noch freue ich mich über die begeisterte Begrüßung, da stehe ich plötzlich im Freien. Die Hose bauscht sich um meine Knöchel und das Mädel hat sich gnadenlos im Stoff verwickelt.
In solchen Fällen hat man ja nie den seidenrosa Spitzenslip an, der die aprikosenzarte Haut des durchtrainierten Hinterns umspielt. (Den leider nicht ich habe, sondern die Beachvolleyballerinnen bei Olympia). Man hat auch nicht die Beine rasiert (es war ja eine lange Hose) und das echt überfällige Peeling der Oberschenkelrückseite hatte nicht mehr in den Tagesplan gepasst (also ungefähr der letzten 350 Tage).
Ungeschminkte Wahrheiten
Also präsentiere ich die ungeschminkte Wahrheit meiner Kehrseite der gesamten Lindenstraße in Bonn-Ittelsbach, während ich die Taschen fallen lasse. Ich versuche meine Patentochter aus meiner Hose zu pulen und selbige wieder an Ort und Stelle zu ziehen. Unterbrochen von hilflosen Lachsalven meinerseits, umsprungen von zwei feixenden Fünfjährigen, umtost vom Bellen des Haushundes und begleitet von den Nachmittagserzählungen meiner Freundin, die ihr Baby auf dem Arm wiegt und die das Szenario völlig unbeeindruckt lässt.
Irgendwann – es müssen Stunden gewesen sein – hatte ich mein Patenkind wieder auf den Beinen und das unzuverlässige Stück Stoff wieder dort, wo es hingehörte und drehte mich hochrot im Gesicht zur Straße hin um. Nicht zu sehen! Keiner da. Keine Nachbarn am Fenster, nicht mal ein Vogel auf der Stromleitung, vielleicht war er auch vor Lachen runtergekippt. Einen Check bei Youtube habe ich mir verkniffen, nicht dass der Nachbarsjugendliche doch noch… Ach nein. Es sind ja Ferien und das Schwimmbad hat auf.
Als weiter…
Meine Hose habe ich heute wieder angezogen. Das ist wie beim Reiten. Fällste runter, musste gleich wieder rauf. Und schließlich beabsichtige ich das gute Stück zu tragen, bis ich nicht mehr reinpasse. Was hoffentlich niemals der Fall sein wird. Allerdings werde ich künftig darauf achten, sie bei Begrüßungsszenen mit einer Hand zu sichern. Oder noch besser: Ich nehme die Alternative mit knackigem Hintern und Seidenschlüpper. Dann ist es auch schon egal. Wer weiß, vielleicht seht ihr mich bei Olypia 2020 beim Beachvolleyball (als Maskottchen in Haremshose).
Wer so gut im Rechnen ist, wie meine Tochter, wird es gemerkt haben: Ich hatte zwei Geschichten versprochen und das hier ist definitiv nur eine. Macht aber nix. Dies ist ein Blog und der nächste Post kommt bestimmt.
Es grüßt Euch,
Eure Nachbarin
Rumpelstilzchen ist aber nicht im Boden versunken, sondern hat einen Fuß in den Boden gerammt und sich dann selbst zerrissen…
Vegis224
Ja, ja, die Pumphose ist manchmal tückisch. Ich kenne das auch.
Schon mal aus dem Schneidersitz aufgestanden mit der Pumphose? Auch sehr schön 😉
Da muss ich an eine Story meines Cousins denken, der in der Münchner U-Bahn leicht beschickert gegen einen Poller lief, strauchelte, irgendwie in die Hocke kam und dann leider in der Position mit den Füßen auf seinem eigenen Mantel stand. Ich weiß nicht, ob er die Nacht so verbracht hat oder ob er sich irgendwann über den klebrig-ekligen Boden abgerollt hat… 😀 😀 😀
Auch eine Alternative 😉