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Puh! Habe gestern ein Interview mit einem Traumexperten gelesen. Der sagte, die neueste Erkenntnis ist, dass man die ganze Nacht träumt UND: Je besser man sich an seine Träume erinnert, desto größer der therapeutische Effekt. Therapie kann ich immer gebrauchen! Aber wie erinnert man sich an seine Träume? Ich meine klar, an den einen oder anderen schon, aber an acht Stunden Träumerei (also mit der Maus netto sechs)?

„Man muss sich einfach nur abends beim Einschlafen sagen, dass man sich morgens an alle Träume erinnern will“, sagt der Experte. Klang mal wieder zu einfach, um zu funktionieren und deshalb habe ich es ungläubig – und sehr blauäugig, wie ich heute morgen feststellen musste – gemacht. Der Erfolg war mehr als durchschlagend!

Erstens: Die ganze Familie hat mehr als eine Stunde länger geschlafen. Was das mit meinen Träumen zu tun hat, weiß ich nicht, aber ich wollte es der Vollständigkeit halber mal erwähnen.

Zweitens: Ich hatte vier laaaaange Träume. Eigentlich je zwei Forstetzungsgeschichten, weil Madame Ich-schlafe-niemals-durch mich natürlich geweckt hat.

Drittens: Ich habe groooooße Abenteuer erlebt UND die Welt bereist UND viele Bekannte getroffen.

Viertens: Als ich meinem Mann heute morgen von diesen Träumen erzählen wollte (das gehört nämlich auch zum therapeutischen Gelingen) meinte er entsetzt: Aber doch nicht acht Stunden!!! (Dass es ja eigentlich nur sechs waren, wollte er gar nicht mehr hören.)

Also blogge ich jetzt über meine Träume – in Kurzfassung. Ihr müsst es ja nicht lesen!

Es begann mit einer Flucht – wovor, weiß ich nicht, aber mein Mann und ich hatten die grandiose Idee in einem dieser riesigen, neuen, roten, hochglänzenden usw. Traktoren zu flüchten, die man manchmal in der besserbetuchten Landwirtschaft findet. Und zwar durch die Großstadt! (Wenns mal wieder unauffällig sein muss…)


Irgendwann konnte ich ihn überzeugen, dass es bessere Möglichkeiten gibt, wenn man wirklich unerkannt bleiben will und wir schlugen uns zu Fuß durch einen Dschungel, bis wir schließlich in einem Diner vor einem sehr netten jungen Deputy saßen. Er hat uns nicht erkannt! Weil die Fahndung nach einer Rothaarigen ausgeschrieben war und ich hab ja grade Ombre-Hair, also heller an den Spitzen und schlauerweise einen Hut auf! Ha!

Dann heulte die Maus und ich wachte auf. Grrrrr!!!

Traumteil zwei führte uns in ein österreichisches Bergdorf, wo ich meiner Tante über den Weg lief und ein bisschen quatschte. Mit einem gelben Nähfaden statt mit Kletterseilen bestiegen wir schließlich mit anderen Bergsteigern den Hausberg. Mir war ein bisschen mulmig dabei, so am seidenen Faden zu hängen, aber gut. Oben setzten wir uns in den Schnee, machten am Abend ein Lagerfeuerchen und sahen in die dunkle Ferne. Weit hinten in Frankreich erkannte ich den Ort, an den uns die Flucht noch führen sollte…

Die Maus heulte ein zweites Mal und wir riefen sie zu uns ins Bett. Sie wollte unbedingt VON MAMA MIT FINGERNÄGELN in den Schlaf gekrault werden, deshalb dauerte es ein bisschen.

Dann ging es in den nächsten Traum, der mich zum Pfarrhaus meiner Kindheit brachte, das aber durch eine – ziemlich hässliche – moderne Villa ersetzt worden war. Im Pool davor wusch ich meiner Tochter die Haare und fand sogar einen angeschlossenen Föhn in einer Box, so dass ich meinen wieder einstecken konnte.

Dann drehte sich die Maus – vielleicht war der Föhn zu heiß – und ich wachte wieder auf.

Im letzten Traumteil erkundete ich das Haus und entdeckte, dass es ein riesiges exotisches Hotel war. Mit meinen Eltern saß ich im palmen- und bougainvillebepflanzen Innenhof und frühstückte. Die Ruhe hielt nicht lange, denn ich musste eine Sportmannschaft coachen, die für die Olympischen Spiele trainierte und aus den Erzieherinnen der Kita bestand.

Sehr fordernd die Bande, aber sie holten die Medaille – bei was auch immer – rudern??? Die zu überreichen fiel einem Exfreund zu, der daraus eine Riesenshow machte und das Millionenpublikum (das in Rängen saß, die bis zum Himmel reichten) zu Laola-Wellen animmierte. 

Ich riss die Arme hoch… stieß mich an der Wand und war wach.

Boah wat anstrengend!! Jetzt fühle ich mich irgendwie, als hätte ich gar nicht geschlafen und zwei Tage hinter mir. Da helfen nur Kakao und ein Nutellabrot. Ob ich mir heute Abend nochmal wünsche, dass ich mich an meine Träume erinnere, weiß ich nicht. Eigentlich kann ich das mir und euch nicht antun! („Absolut richtig“, bestätigt mein Mann.)

HINWEIS

Das Interview mit dem Traumexperten Stefan Klein „Träume sind wie eine natürliche Psychotherapie“ (von Sonja Niemann) stand übrigens in der Brigitte Nr. 22, 8. Oktober 2014, die mir meine Mutter überlassen hat.