Ich glaube, so zombinös habe ich mich zuletzt im Februar gefühlt, nach drei Monaten Dauererkältung. Danke an dieser Stelle meiner Heilpraktikerin für ihre Zauberglobulis, die mir täglich eindrucksvoll vorgaukeln, ich sei absolut ausgeschlafen. Entweder brauche ich eine neue Dosis oder es liegt einfach am Wochenende, das wir gerade hinter uns gebracht haben, denn Töchterlein ist – hach schon! – vier Jahre alt geworden.
Jetzt gibt es ja eine Menge Vorschläge, wie man so einen Kindergeburtstag gestalten sollte. Dazu gehört eine überschaubare Menge an Kindern (Faustformel = immer an der Kerzenzahl auf dem Geburtstagskuchen orientieren). Dazu gehört auch das Eindampfen der Geburtstagspartylänge auf zwei bis drei Stunden. Was diese beiden Tipps angeht, haben wir schon mal alles falsch gemacht. Aber vielleicht war die Feier gerade deshalb ein rauschendes Fest, das meine Tochter nun gerne wöchentlich wiederholen würde. (No way!)
Die Pippi Langstrumpf-Party
Pippi Langstrumpf ist das große Idol unserer Tochter und ein Pippi Langstrumpf-Geburtstag sollte es sein. Also rein in den Buchladen und vollbepackt mit PL-Tellern, PL-Bechern, PL-Strohhalmen, PL-Servietten, PL-Geschenketüten, PL-Rubbelbildern (merke Rubbelbilder sind KEINE Tattoos), PL-Girlande und PL-Luftballons wieder raus. Astrid Lindgren hätte ihre wahre Freude gehabt.
Dann eine Tortenbestellung bei der Oma: „Pippi Langstrumpf mit dem kleinen Onkel und dem Herrn Nilsson!“ Ebenso überzeugter wie berechtigter O-Ton der Tochter: „Die Oma, die kann alles!“ Also auch eine PL-Schoko-Torte! Großartig!! PL-Ausstecher für meine 08/15-aber-trotzdem-endleckeren Ausstechplätzchen sind bis heute nicht angekommen. Hm! Vielleicht kommen sie aus Schweden per Elch-Express…
17 Leute auf 80 qm Villa Kunterbunt
Vorbereitungszeit mit Einkaufen, Spiele ausdenken und aufbauen, gefühlte 830 Luftballons aufpusten (Achtung Beckenboden!), dekorieren und Buffet herrichten circa sieben Stunden. Buffet weil – 17 Leute hätten jede klassische Geburtstagstafel gesprengt… Die Party begann um 15 Uhr und wäre um halb neun fast in eine Pyjama-Party übergegangen, wäre ich nicht mit einem Partyhütchen auf dem Kopf und einem halbgegessenen Muffin in der in der Hand auf einem Küchenstuhl eingeschlafen.
Dazwischen gab es Kuchenschlachten, tobende Kinder über Tische und Bänke, fröhlich kreischende Mädels, ein Junge, der das Theater sehr gelassen nahm, ein paar Blessuren, aber so gut wie keine Missstimmungen. Sogar das Abrissunternehmen konnten wir wieder abbestellen, denn soooo viel ist gar nicht kaputt gegangen.
Am Sonntag sind wir dann übrigens in die zweite Runde gegangen mit allem, was das nähere Familienumfeld so hergab. Danke auch an meine Mum für meinen eigenen Kindergeburtstags-Gedächtnis-Mandelkuchen. Yamm! Fazit: Ein anstrengendes supertolles Wochenende, das sich trotz aller nachfolgenden Walking-Dead-Befindlichkeiten echt gelohnt hat.
Last Minute-Spiele für die Pippi Langstrumpf-Party (Zwei- bis Vierjährige):
Angelspiel (Seefahrertochter und so)
Mit magnetischen Angeln verschieden große Fische aus selbstgebautem „Aquarium“ angeln. Fische nach Größe mit grünen, gelben oder rosa Punkten bekleben. Dazu Wühlschüsseln mit unterschiedlich „wertvollen“ Kleinigkeiten befüllen und mit den gleichen Punkten versehen (zum Gewinn aussuchen).
Lose ziehen (Pippi auf dem Jahrmarkt)
Grüne, gelbe und rosa Zettel in weiße Post its einwickeln. Je nach Farbe, wieder Gewinn-Wühlschüsseln zum Einsatz bringen.
Mega-Ausmalbild (mit Villa Kunterbunt)
Papiertischdecke doppelt mit Klebeband auf den Boden kleben und Umrisse von Pippi Langstrumpf und Villa Kunterbunt aufmalen. Wachsmaler und Buntstifte in Boxen dazustellen.
Verkleidungsbox (Pippi feiert Geburtstag)
Karton bunt bekleben und alles aus den Schränken zerren, was sich irgendwie zum Verkleiden eignet. Damit hatten auch die Erwachsenen eine Menge Spaß.
Tatoosession (Piratentattoos)
Helfende Hand motivieren und sämtliche Kinderarme mit Klebetatoos verzieren.
Indoor-Trampolining auf sämtlichen Betten (fast in jeder Folge von Pippi Langstrumpf)
Wäre eh passiert, also haben wir sie gleich leergeräumt und freigegeben.
Erschöpft und glücklich
Eure Nachbarin
…. und es war wirklich toll 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂
Nicht zu vergessen, dass der einzige Junge am Ende mit grünem Froschkleidchen und Spange im Haar glücklich nach Hause ging 🙂
Ich halte fest an meiner Idee und werde meinen eigenen Geburtstag als Kindergeburtstag feiern – so viel Spaß hat das gemacht. OK, meine Ohren klingeln immer noch (wieso können kleine Mädchen eigentlich SO HOCH quitschen ohne dass sie dabei taub werden???) – doch das war's wert! Bis zum nächsten mal!!!! Wir sind gerne wieder dabei!