Heute möchte ich mal ein ganz zittriges, fettes „Danke“ loswerden, an denjenigen, der zuständig dafür ist, dass mein Bruder sich das Bein verstaucht hat. Denn alles andere hätte nur viel, viel schlimmer kommen können, als er gestern in Köln-Mitte auf dem Roller volle Breitseite von einem Auto erfasst wurde.
Das Moped ist Schrott, mein Bruder ist heile!! Danke, danke, danke! Auch an den Kölner Star-Arzt, der am übervölkerten Barbarossaplatz nicht nur der einzige Zeuge, sondern auch Ersthelfer war und ihn vom Laternenpfahl gepflückt hat. Ein paar Fragen sind allerdings offen. (Also, neben der, wo das Auto eigentlich plötzlich herkam):
Wieso war die erste Aktion der Polizisten am Unfallort, mit Farbspray einen Umriss um meinen Bruder auf die Straße zu zeichnen, bevor überhaupt der Krankenwagen da war? Ist das normal??? Und was nützen öffentliche Videokameras, wenn die bewegten Bilder nicht zur Klärung eines Unfalls hinzugezogen werden?
Ach ja, und was kann man eigentlich alles in der Zehntelsekunde denken, in der man über den Asphalt schlittert? Letzteres konnte mein Bruder mir schon mal beantworten. Es ist erstaunlich und klingt in etwa so:
„Uups es hat gekracht… Hmm, das sieht nicht gut aus… Wo kam denn das Auto plötzlich her, ich hatte doch grün… Na, wenigstens bin ich dann nicht Schuld… Ach ja, gut dass ich’s denke, ich sollte vielleicht trotzdem der Versicherung Bescheid geben… Oh, da kommt ein Laternenpfahl. Kann ich dem ausweichen? Nein, leider nicht. Wie bedauerlich! Gut, dass ich mit den Beinen voran unterwegs bin, auf diese horizontale Art und Weise…“
IN DER TAT!! An dieser Stelle nochmal vielen, vielen Dank dafür!!! Und der dringende Hinweis an meine Eltern: Fahrt bitte nicht mehr in den Urlaub! Immer, wenn ihr auf Reisen seid, passiert irgendetwas. Das sieht sogar mein Mann und der ist das Gegenteil von esoterisch.
Alles fing damit an, dass ich mit 14 das erste Mal allein zu Hause bleiben durfte und mir prompt eine fette Magen-Darm-Grippe eingefangen habe, ohne die lindernden Worte und Hausmittelchen meiner Eltern in Reichweite. Seither ist aber auch immer etwas gewesen.
Von „nicht so schlimm“ bis zu „schlimmer geht’s nicht“. Bitte kauft euch einen Hund und macht Wochenendtrips in den Harz! Aber vorher kommt erst Mal gesund und munter zurück!! Es ist offensichtlich: Ihr werde hier gebraucht, auf eine ominöse transzendente Weise…
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