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One Lovely Blog Award

One Lovely Blog Award

Mama lernt ja nie aus. Es gibt einen „One Lovely Blog Award“ und Steffi alias Li-La-Mama hat mich nominiert. Vielen Dank!!! Ich habe schon eine Rede vorbereitet, Sekt kalt gestellt, meine fünfzehn besten Freundinnen zum Umtrunk geladen…

Denn schließlich soll man die Awards annehmen, wie sie verliehen werden. Ich freu mich und befolge nun also brav die Regeln, die da sind:

1. Verlinke die Person, die Dich nominiert hat (Häkchen)
2. Blogge die Regeln und zeige den Award (Häkchen)
3. Veröffentliche 7 Fakten über Dich (Ihr habt es so gewollt)
4. Nominiere 15 Blogger und teile ihnen die Nominierung mit (Ach so….)

Hier meine sieben Outings – zusammengetragen von meinen mittlerweile sehr lustigen – Freundinnen:

1. Ich schlafe mit halboffenen Augen.


2. Ich habe die gleiche Körper- und Schuhgröße wie meine Mutter UND meine Schwiegermutter.


3. Ich war mit 13 unsterblich in Kevin Costner verliebt. Bis er seine Frau verlassen hat. Da war er unten durch! Nennt das ruhig unlogisch.


4. Ich habe sechs Jahre lang klassische Gitarre gelernt und das einzige, was ich spielen kann, ist „Alle meine Entchen“.


5. Mein Zweitname ist eigentlich kein richtiger Vorname, weil mein Vater auf dem Standesamt einen Buchstaben vergessen hat.


6. Wenn ich mich geschnitten habe, klebe ich mir ein Bibi Blocksberg-Pflaster auf und singe „Heile, heile Segen“.


7. Ich bin in meinem Leben zwölf Mal umgezogen und kann mich an keine einzige Telefonnummer mehr erinnern.

Last but not least kommen hier 15 Blogs – äh fünf Blogs, die ich gerne lese. Vielleicht hat der ein oder andere noch keinen „One Lovely Blog Award“ und freut sich darüber so wie ich.

Papa b(l)oggt

Mama Couch und Coach


Prinzessin und Schildkröte


Knirps mit Krümel

Kreativ mit Kind

Zum vierten Hochzeitstag

Zum vierten Hochzeitstag

Zehn Gründe, warum ich gerne mit meinem Mann verheiratet bin…

  • Weil er zuhört, auch wenn er weghören könnte.
  • Weil er Dinge zu mir sagt wie: „Du musst das nicht tun!“
    oder „Wenn es dir wichtig ist, gehe ich mit!“ oder auch „Du schaffst das!“
  • Weil er wirklich und in echt Gänsehaut bekommt, wenn er Metallica
    hört.
  • Weil er unsere Tochter trotz Rückens noch dreimal
    mehr in die Luft wirft, wenn sie „Bitte, bitte hang time machen“ ruft.
  • Weil er seine Wimpern an sie vererbt hat! Darüber
    freue ich mich immer noch jeden Tag!
  • Weil er weiß, dass ich mich unglaublich freue, wenn er
    Einrichtungszeitschriften für mich mitbringt UND weil er sich die Zeit nimmt,
    genau die auszusuchen, die am besten meinen Geschmack trifft.

  • Weil er mich so laut und anhaltend zum Lachen bringt, dass
    meine Tochter anfängt zu brüllen, weil sie den Witz nicht verstanden hat.
  • Weil er über mich lachen kann und über sich selber auch.
  • Weil er seinen Platz zu Hause bei seiner Familie hat und
    nicht um die Ecke bei seinen Kumpels und er trotzdem viele Kumpels hat.
  • Weil er mir, wenn wir ohne Tochter unterwegs sind, die
    Beifahrertür aufhält. Immer noch!
  • Weil ich mich auf die Zehenspitzen stellen muss, wenn ich
    ihn küssen will.
  • Weil er mich massiert, wenn der Rücken schmerzt.
  • Weil er auf mein: „Lass uns jetzt nicht streiten“ gar nichts
    antwortet und mich kurz darauf in den Arm nimmt.
  • Weil er viel lieber salziges Popcorn isst, als Schokolade und so mehr für mich bleibt.
  • Weil er nur vier Tage arbeitet, um drei Tage mit uns
    verbringen zu können!
  • Weil er seine Zombiefilme mit Kopfhörern schaut, damit ich das Gemetzel nicht mit anhören muss.
  • Weil er sich über meine Chickflick-Bücher lustig macht, sich aber
    ohne mit der Wimper zu zucken, die ganze Story erzählen lässt.
  • Weil er sensibel ist, aber kein Weichei.
  • Weil er aussieht, wie „James Bond in gut“, wenn er morgens
    das Haus verlässt.
  • Weil er immer für uns da ist.

Okay, das waren jetzt mehr als zehn Gründe, aber noch lange
nicht alle und ich war gerade so schön im Flow!! Danke für vier wunderbare Jahre, M. Chen!

Peinlichkeiten

Peinlichkeiten

Als Kleinkind-Eltern ist man ja peinliche Situationen in allen Facetten gewöhnt. Erst gestern: schreiendes und sich auf dem Boden windendes Kind im gehobenen Fischrestaurant. Oder kürzlich: ein durchdringendes „Papa, der Mann hat sein Gesicht angemalt!“, begleitet von einem ausgestreckten Finger, der auf einen Menschen mit Pigmentstörung zeigte. Von solchen Alltäglichkeiten soll jedoch hier nicht die Rede sein.

Vielmehr geht es um diese allumfassenden Peinlichkeiten, bei denen man knallrot anläuft und sich nach dem nächsten Erdloch umsieht, in dem man versinken darf. Situationen, über die man viel später – so zwei bis drei Jahre – auch lachen kann, wenn der eigene Ehemann sie in geselliger Runde zum Besten gibt. Oder in diesem Fall die Ehefrau in ihrem Blog.

Die Story

Mein Mann ist eigentlich – anders als meine Wenigkeit – nicht der prädestinierte Fettnäpfchen-Treter und Gott sei Dank auch nicht so penibel, wie die Geschichte glauben machen wird…
Er hatte also einen freien Nachmittag und den Wunsch, einen seiner favorisierten Filme im Kino zu sehen, die sich sonst keiner angucken kann. Also Endzeit, Zombies und so. Da putz ich doch lieber das Bad, dachte ich, und ließ ihn ziehen.

Diese Entscheidung hatten ganz offensichtlich auch andere Menschen getroffen, denn als er voller Vorfreude mit seiner Platzkarte den Kinosaal betrat, saß da genau EIN Mann. Inmitten von rund 200 freien Plätzen. Das Problem: Er saß auf seinem Platz, also dem meines Mannes. So geht’s nicht, dachte der sich in einem Anfall von Testosteron und eilte festen Schrittes auf den dreisten Platzbesetzer zu, um die Situation  unter Männern zu klären.

Als sich plötzlich ein 1,96-Meter-Schatten neben ihm erhob, dachte dieser schon, der Film hätte angefangen und lehnte sich entspannt in die Polster. Bis ihm mein Mann plötzlich mit Nachdruck seine Kinokarte unter die Nase schob. „Da, Sie sitzen auf meinem Platz!“, zeterte er anklagend. Der Mann zuckte zusammen. Dann ließ er seinen Blick demonstrativ durch den verwaisten Kinosaal schweifen, kramte sein Ticket aus der Tasche und siehe da: Mein Mann hatte sich in der Sitzreihe vertan!

Gut, dass in diesem Moment das Licht ausging und beide in gnädige Dunkelheit hüllte. Mit quasi eingezogenem Schwanz schlich mein Mann sich aus der Reihe. Und setzte sich auf seinen Platz – direkt hinter dem anderen. Ob er sich später beim Kinopersonal beklagt hat, dass er schlecht gesehen hat, ist nicht überliefert. Sein tomatenrotes Antlitz dagegen sorgte wohl während der Vorstellung für ein ganz besonderes Ambiente…

An dieser Stelle ein Aufruf an alle: Sind Euch schon mal Peinlichkeiten passiert, von denen die Welt an dieser Stelle erfahren sollte? Dann raus damit!! Ich hätte da nämlich auch noch ein paar in petto…

WM-Nachwehe

WM-Nachwehe

Ich hatte es ja schon angedroht: Jetzt, wo wir Weltmeister sind, das Auto zu schmutzig ist zum Umlackieren, meine Tochter das selbstgemalte WM-Trikot verweigert und mein Mann bis September auf seines warten muss, halte ich also mal wieder die Ehre der Familie hoch.

Deshalb gibt es mich jetzt in schwarz-rot-gold. Bitteschön!

PS: Man nennt diesen Verlauf übrigens Ombré Hair. Und, nein, er sieht nicht ganz so bunt aus, aber er ist da 🙂

Schenken 2.0

Schenken 2.0

„So ein schöner Wunschzettel“, mailte mir meine Mutter kürzlich anerkennend. Worte, die ich zuletzt 1985 in der Grundschule vernahm, als ich krakelig, aber hingebungsvoll und mit viel Glitter an das Christkind schrieb. Meine Mutter würdigte in ihrer Mail weniger die Optik meines aktuellen Wunschzettels – eine diesbezüglich kaum beeindruckende Amazon-Wunschliste – als den Inhalt. Standen ’85 Puppe, Blockflöte und Bollerwagen auf dem Zettel, sind es jetzt eine Patchworkdecke, Bastelfilz in zehn Farben und ein Vintage-Außenthermometer.

Noch schöner als beschenkt zu werden, ist das Schenken. Allerdings hat mein Enthusiasmus in Zeiten besagter Amazon-Wunschlisten merklich abgenommen. Nicht nur, dass man sich keine (liebevollen) Gedanken mehr machen muss/darf. Das was da manchmal – vor allem bei den Herren – draufsteht, wirkt nicht wirklich inspiriert.

Für Y-Chromosom-Träger kommt die Frage nach Geburtstagswünschen Jahr für Jahr völlig überraschend und unvorhergesehen. Bekam man in Analog-Zeiten höchstens mal ein genuscheltes „ich brauch nix“ zu hören, gibt es ja heute Amazon. Zwei, drei Klicks und schon hat man sich irgendwelche Geschenkideen aus dem Hirn gesaugt, die wirken, als habe sie der Betreffende beim letzten Samstagseinkauf einfach vergessen.

Bei meinem Bruder – herzlichen Glückwunsch nachträglich – hatte ich kürzlich auf dem bereits abgegrasten Wunschzettel noch die Wahl zwischen einem „Soft Grip Baby Boa Strap Wrench“, einem „Brennenstuhl 1508100 Adapterstecker Euro 2 mit Schutzkontakt 1 mit Schalter“ und einem „Original 05500 maxxcuisine Überkochstopp rot/schwarz“. Ich entschied mich schließlich für das Produkt mit den meisten Buchstaben. Nein, nicht die Bibel, sondern einen Eierschalensollbruchstellenverursacher. Ich hoffe, ich kann ihm damit einen Lebenstraum erfüllen und gehe in irgendwelche Annalen ein…

Nicht, dass es nicht noch schlimmer geht. Mein Mann hat sich zu Weihnachten DVD-Hüllen gewünscht. Ich habe ihm dann 50 Stück bestellt, damit es sich wenigstens lohnt. Liebevoll verpackt und mit silbernen Schleifchen dekoriert lagen sie dann unterm Weihnachtsbaum. Seinen Freudenschrei werde ich nie vergessen. Er meint ja, es sei eher Entsetzen gewesen, weil er nur fünf gebraucht hätte. Egal.

Jedenfalls lagen in seinem Geschenkeberg unter anderem noch ein „40x 20cm Male – Female jumper Kabel Steckbrücken Arduino“, ein „EDIMAX EW-7811UN

Wireless USB Adapter, 150 Mbit/s, IEEE802.11b/g/n“ und ein „D-Link DUB-H7 HUB USB 7P 7xUSB-A/B 1xUSB-B/B + Kabel + Stromversorgung“ . Da geht einem doch das Herz auf! Das Leuchten in seinen Augen werde ich nie vergessen. Zum Geburtstag einen Monat später gab es dann, romantisch wie ich bin, den „Raspberry Pi RBCA000 Mainboard (ARM 1176JZF-S, 512MB RAM, HDMI, 2x USB 2.0, 3,5 Watt)“. Klingt so schön nach Himbeeren, ist aber eine Mini-Platine. Damit war mein Budget erschöpft – und ich auch.

In meiner Jugend war das irgendwie einfacher. Da verschenkte ich wahlweise CDs (braucht heute keiner mehr, kann man ja runterladen), Bücher (braucht auch keiner mehr, kann man ja auch runterladen) und Cool Water. Ob das noch einer braucht, weiß ich nicht, aber der Typ in der Werbung hatte was, was gerne auf den jeweiligen Lebensabschnittsgefährten abfärben durfte. Da mein Mann aber mit James Ford locker mithalten kann, reicht hier mittlerweile Deo aus. Und das zum Geburtstag, naja…

Aber wenigstens gibt es ja noch die lieben Kleinen, die sich auch heute noch Puppen, Blockflöten und Bollerwagen wünschen. Dachte ich. Als ich meine Tochter im Frühjahr beim Blick in den Spielzeugkatalog fragte, was sie sich zu Ostern wünsche, tippte sie begeistert auf einen Artikel und ich las mit Grauen
“Simba 106330277H – Art and Fun Magic Drawing Board, blau”. Vielleicht sollte ich mich wieder an meinen nachhaltigen Upcycling-Vorsatz erinnern, nur eigene Sachen weiterzuverschenken.

Die doppelte Minderheit

Die doppelte Minderheit

Seid nett zu Minderheiten. Zu Sinti und Roma, zu Piratenpartei-Wählern, zu Männern – als Frauen – mit Bart. So weit, so unterschreibenswert. Aber was ist das eigentlich, eine Minderheit? Irgendwie immer die andern, oder? Aber sind wir nicht alle ein bisschen Minderheit, wenn wir nicht gerade auf der Waage stehen? Da bin ich in letzter Zeit irgendwie immer in der Mehrheit – gegenüber meinem Gewicht von letzter Woche.  Aber ansonsten…

Jeder von uns gehört doch irgendeiner Minderheit an. Bei mir muss man nicht lange suchen: Rote Locken! Genaue Zahlen gibt es nicht, aber etwa zwei Prozent der Echthaarträger in Deutschland sind rothaarig. Man muss kein Mathegenie sein, um festzustellen: Das sind nicht so viele. Eine andere Minderheit, zu der ich mich zähle, sind die Synästhetiker. Das ist keine Sekte, kein künstlerischer Berufszweig und auch keine Krankheit. Manchmal ist es nervig, manchmal ein Geschenk, in meinem Fall weder das eine noch das andere, kommt aber immer gut, wenn einem an der Bar mal der Gesprächsstoff ausgeht.

Bei Synästetikern sind zwei unterschiedliche Sinnesbereiche gekoppelt, die normalerweise nicht gemeinsam auftreten. Das heißt in der Praxis: Für den Synästhetiker kann Fisch nicht nur fischig, sondern auch stachelig schmecken.  Wirft er einen Stein ins Wasser, hört er die ringförmigen Wellen vielleicht summen oder knacken. Beobachtet er, wie sich zwei Menschen die Hand schütteln, fühlt er die Berührung am eigenen Körper. Das geht ja noch, einen Boxkampf sollte der sich aber lieber nicht anschauen. Ein berühmter Synästhetiker ist übrigens Kandinsky, der in seinen Bildern das verarbeitete, was er beim Hören klassischer Musik sah.

Unter den Synästhetikern, von denen es in Deutschland geschätzt 400.000 gibt, gehöre ich wiederum zur langweiligen Mehrheit, die vor allem Buchstaben, Zahlen und Wochentage farbig sieht. A ist gelb, e ist rot, 1 ist blau, 7 ist lila, der Dienstag rosarot, der Freitag weiß. Dabei sehe ich die Farben so, wie wenn man sich zum Beispiel die Farbe des eigenen Autos vorstellt. Also vor dem inneren Auge. Keine bunten Zeitungen und Buchseiten im klassischen Sinne. Auf meinen Alltag wirkt sich das nicht weiter aus. Eigentlich müsste ich mir Telefonnummern besser merken können als andere. Fehlanzeige. Dafür ist meine Kontonummer blau-grün-weiß-grün-rot-gelb-grün-braun-lila. Und meine Geheimzahl… äh, lassen wir das… 😉

Jetzt weiß ich natürlich nicht, wieviele rothaarige Synästhetiker es in Deutschland gibt, aber so viele werden es wohl nicht sein. Mein Mann ist keiner, akzeptiert aber, dass die Farben eines potentiellen Vornamens
fürs Kind mit denen des Nachnamens harmonieren sollten. A propos Vornamen: Mein Mann gehört wohl zur Minderheit der Menschen, die nach ihrem Geburtsort benannt worden sind. Gott sei Dank ist der weder
Castrop-Rauxel noch Uppsala – obwohl, letzterer hätte farblich gut zu seinem Nachnamen gepasst.