Seite wählen
Nä, wat schön!

Nä, wat schön!

Leute, ich bin ehrlich und vielleicht hat es auch schon der ein oder andere gemerkt: Ich hab stramm zo donn und Kreislauf noch dabei. Heute Blutdruck 90 zu 60, so kann es auch nicht weitergehen. Und damit in meinem Blögchen hier die Aktualität nicht flöten geht, werde ich neben meinen Posts zu Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und – man darf es auch mal laut sagen – Nebensächlichkeiten hin und wieder auch kleinere Häppchen zum Verkosten geben. Auf deutsch gesprochen: Es wird demnächst ein neues Post-Format hier geben und das heißt – täterätätäääää: „Nä, wat schön!“

Wenn also künftig „Nä, wat schön!“ obendrüber steht, zeige ich untendrunter kreative Ergüsse meinerseits oder aber unsererseits und damit meine ich im Wesentlichen meine Tochter und mich, vielleicht aber auch mal meinen Mann oder die Großeltern (das Kränzchen oben geht auf Omas Konto). Das kann man angucken, das kann man nachmachen oder man lässt es und freut sich auf den nächsten Long-Post der Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und Nebensächlichkeiten.

Erstens: Ein Stöckchen

Das erste was ich hier jetzt proudly präsente ist ein Stöckchen. Gefunden am Rhein, lange Zeit gehegt und gepflegt, auf die richtige Eingebung wartend. Da kann ich in der Regel lange warten, denn im Schnitt liegen unsere Rheinfundstücke erstmal ein oder zwei Jahre unbehelltigt hier rum, bevor sie ihr Schicksal ereilt. Wie gestern eben jenes Stöckchen.

Man braucht: Neben einem coolen Ast ein williges Kindergartenkind, einen Pinsel und Metallic-Acrylfarbe. Unsere war von Aldi, gibt es aber auch im Baumarkt oder in Bastelläden. Die ganze Aktion hat etwa 15 Minuten gedauert plus 20 Minuten durchtrocknen lassen und schon war ein neues, bunt schimmerndes, schönes Deko-Objekt fertig.

Zum Leidwesen meines Mannes, aber zur Begeisterung meiner Tochter, die das Stöckchen jetzt wahlweise als Schwert, Zauberstab oder Zepter ver- bzw. entwendet. Also Deko mit Doppelfunktion (mein Mann würde sagen „endlich mal eins mit Funktion“). Nä, wat schön!

Eure Nachbarin

Für die Muddi!!

Für die Muddi!!

Kürzlich bin ich mal wieder diese schöne Strecke zwischen Bonn und Koblenz gefahren. Links Felsen und Weinreben, rechts der Rhein. Und so auf halber Strecke, gerade da, wo die Rheinromantik zwischen den Schallschutzwänden der B 42 etwas zu wünschen übrig lässt, bleibt das Auge an einem Graffiti hängen, das wie ein Tattoo an einem Brückenpfeiler klebt. „Sag deiner Mama, dass du sie liebst!“ steht da.

Wie großartig ist das denn? Da hat sich ja mal jemand was dabei gedacht! Also, sorry an die Sprayer-Szene, ihr denkt euch sicher immer irgendwas… Wahrscheinlich bin ich einfach zwanzig Jahre zu alt, um die inhaltlichen und künstlerischen Aussagen zu verstehen. Dieser simple Satz an diesem grauen Brückenpfeiler hat mich jedoch gleich inspiriert!
Ich bin ja ein Freund des geschriebenen Wortes. Und am 10. Mai ist Muttertag. Weil ich persönlich ja Traditionen und Anlässe mag, habe ich den Brückenpfeiler-Impuls genutzt, um mit Schere, Kleber und allem, was der Hobbyraum sonst noch so hergab, eine Karte für meine Mutter zu basteln. Dabei ist es natürlich nicht geblieben, es wurden ein paar mehr. Hier sind die Anleitungen für Euch. Viel Spaß beim
Nachbauen!
 
Stars and Stripes
 
 
Hier kann man wunderbar Reste der Weihnachts-Deko verwenden.
Ihr braucht eine Klappkarte, buntes Papier und Streusterne.
Herzen aus der Karte ausschneiden (Achtung Vorder- und
Rückseite beachten), vielleicht habt ihr auch einen Stanzer, sowas besitze ich
NOCH nicht. Herzen mit buntem Papier hinterkleben. Aus dem gleichen Papier einen
Streifen schneiden und um die Falzkante der Karte kleben. Sternchen aufkleben
und fertig.
 
Mama ist die Beste
 
 
Eine schöne Idee, um kleinere Kinder beim Basteln einzubeziehen.
Ihr braucht eine Klappkarte, Tonpapier in Kontrastfarbe, Fineliner, Satinband,
ein Kind mit einem Wachsmalstift in der Hand.
Kind mit Stift auf das Tonpapier loslassen. In der Zeit ein
großes Herz aus der Klappkarte ausschneiden (Achtung Vorder- und Rückseite
beachten) und die Karte hübsch beschriften. Dem Kind das bemalte Tonpapier
abluchsen und so in die Karte kleben, dass es einen schönen Herzhintergrund
ergibt. Satinband aufkleben.
 
Herzballon
 
 
Mein persönlicher Favorit und soooo schnell gemacht. Ihr
braucht eine Klappkarte, schön gemustertes Tonpapier, Füller und dunkle Kreide.
Herz aus dem Tonpapier ausschneiden und vorsichtig an der
Kante mit dunkler Kreide abdunkeln, leicht mit dem Finger verwischen. Gibt
einen grandiosen 3D-Effekt. Auf die Karte kleben und mit dem Füller eine
Ballonschnur in Form von „danke“ aufmalen.
 
Pusteherzen
 
 
Etwas aufwendiger, aber es lohnt sich. Ihr braucht eine Klappkarte,
ein Kinderfoto im Profil, schwarzes Papier, rotes Papier. Eventuell ein
Wörterbuch, Kopierer, roten und schwarzen Fineliner, dunkle Kreide. Tipp: Ich
scanne und kopiere schon lange nicht mehr, sondern mache ein Foto mit dem
Smartphone und drucke es aus.
Kind im Profil fotografieren, das Bild ausdrucken und die
Umrisse auf schwarzes Papier übertragen. Herzen in verschiedenen Größen
ausschneiden. Alles so auf die Karte kleben, dass es aussieht, als puste das
Kind die Herzen in die Luft. Wer ein Wörterbuch besitzt, kann als Zugabe z.B. das
Wort „danke“ herauskopieren, mit rotem Fineliner hervorheben und auf die Ecke
kleben. Ich hatte immer noch nicht genug und habe noch das Wort „mama“ an den
Rand geschrieben. Mit dunkler Kreide Schatten und Akzente setzen.
 
Soooo lieb
 
 
Ideale Karte für ambitionierte Väter und Kinder. Ihr braucht
eine Karte und Filzschreiber in verschiedenen Farben.
Je nachdem, wie alt das Kind ist, darf es selber malen oder
Papa legt mit Hand an, ein bisschen kolorieren. Fertig.
 
Flying Hearts
 
 
Eine süße Idee, die ich so ähnlich im Netz gefunden habe.
Ihr braucht eine Klappkarte, Papier in einer anderen Farbe, einen Rest Satinband,
Streuherzen, Filzstift
Aus dem Papier einen kleinen Umschlag basteln (Anleitung
unten) und mittig aufkleben. Vorsichtig Satinband drumwickeln und verknoten.
Umschlag auf die Karte kleben und Streuherzchen so aufkleben, als würden sie
aus dem Umschlag herausschweben. Mit farblich passendem Filzstift eine
Botschaft dazuschreiben.
 
Umschlag basteln
Zum Schluss noch eine Anleitung für einen Briefumschlag, die
Ihr genauso für große Umschläge verwenden könnt. Ein quadratisches Papier längs
in der Mitte falten und das entstandene Rechteck nochmal in der Mitte falten.
Wieder aufklappen. Dort wo sich die Falten (lila Linien) kreuzen, liegt der
Mittelpunkt (blauer Punkt). Das Papier so vor Euch hinlegen, dass die Linien
diagonal verlaufen (s. Bild). Die rechte und linke Ecke genau zum Mittelpunkt
falten. Die gestrichelten blauen Linien markieren die Falten. Nun die untere
Ecke etwas über den Mittelpunkt hinaus falten, bis zum grünen Kreuz (Falte
liegt hier auf Höhe der gepunkteten Linie). Aufklappen, rosa Flächen mit Kleber
bestreichen. Erst die seitlichen, dann die untere Ecke wieder falten und
verkleben. Zum Schluss obere Ecke zum Mittelpunkt falten. Fertig! Kaffee
trinken.

 

Herzliche Ostern!

Herzliche Ostern!

Karsamstag ist bei uns Ostereierfärbetag. Das war schon immer so. Also auch heute, als der weibliche Teil der Familie sich in der Küche einfand und im Farbenrausch loslegte, während das Aroma nach Essig und gekochten Eiern durchs Haus waberte. Geht guuuuut!

Oma, Mutti und Enkelin färbten und pinselten also vor sich hin, während Opa ab und zu in die Küche kam und tat, was er am liebsten tut: Tricks zeigen, die große staunende Kinderaugen hervorrufen. Trick eins bezog sich aufs ultimativ schnelle Schälen von Eiern. Dazu braucht ihr einen Messbecher, etwa ein Zentimenter hoch mit Wasser gefüllt. Hart gekochtes Ei rein, irgendwas als Deckel oben drauf und schütteln. Fertig! Ei nackig.

Und dann kam Trick zwei, den ich Euch einfach nicht vorenthalten kann.

Das Herzei

– Ei kochen (wachsweich)
– noch warmes Ei schälen
– ein Stück saubere Pappe falten wie im Schaubild
– Ei längs einlegen
– dicken Bleistift drauf
– mit Haushaltsgummis fixieren
– abkühlen lassen
– aufschneiden
– Beifall heischend in die Runde blicken

 

Also, wenn Euch Eiertitschen zu langweilig ist: versucht doch mal das.

Herzliche Ostern allerseits!

Eure Nachbarin

Das Last Minute-Kostüm zu Karneval

Das Last Minute-Kostüm zu Karneval

Was so eine echte Rheinländerin ist, MUSS eine Einstellung zum Karneval haben. Denn man kommt nicht daran vorbei. Also doch – auf den Seychellen oder in einem einsamen Strandkorb an der Nordseeküste. Aber bei allem, was sich derzeit im Umkreis von 100 Kilometern um Köln herum bewegt, heißt es: mitgehangen, mitgefangen (zum Beispiel vom Lasso eines vorbeireitenden oder -schwankenden Cowboys…)

Das klingt jetzt so, als wäre ich ein Karnevalsmuffel. Weit gefehlt: Ich bin der Cowboy!! Oder war es, bevor ich irgendwo mein Lasso verloren habe… Meine Sozialisation zum Jeck begann schon in der Vorpubertät, als ich als Funken-Mariechen die Session auf Sitzungsbühnen und bei Umzügen verbrachte. Meine Karriere fand allerdings ein abruptes Ende, als alle anderen Mädels Tanz-Marie wurden und ich angesichts der Vorstellung, ein Rad schlagen zu müssen, schreiend aus der Turnhalle lief.
Meiner Liebe zum Straßenkarneval hat das jedoch keinen Abbruch getan. Es folgten viele Jahre, in denen es spätestens ab Weiberfastnacht auf die Piste ging. Dabei war ich weniger der Clown-Typ, auch wenn die es mit Jacken unter ihren großen Kostümen oft wärmer hatten als ich. Auch Uniformen reizten mich weniger, auch wenn die Flugbegleiterin, die Polizistin und die Krankenschwester neben mir am Zug wesentlich mehr Kamelle und Strüssje absahnten als ich.
Egal – ich wollte glitzern! Glitter weckt eine elsterartige Leidenschaft in mir, der ich theoretisch das ganze Jahr hindurch frönen könnte. Praktisch käme es wohl etwas seltsam, wenn ich meine Tochter jeden Tag mit Federboa und Paillettenrock aus der Kita abholen würde. Manchmal lackiere ich ihr einen Fingernagel mit meinem Karnevalsnagelack. Dann kann ich nicht wiederstehen und trage ihn mir auch auf. Mein Mann, der weder mit Glitter noch mit Karneval viel am Hut hat, sieht wohlwollend darüber hinweg.
 
Wenn das Kostüm untreu wird
Nach vielen Jahren als Elfe, Engel oder Schmetterling erreichte ich allerdings eine Gewichtsklasse, mit der die Leichtigkeit, die solchen Kostümen innewohnt, nicht mehr so recht korrespondieren wollte. Also wurde ich zum Cowboy, beziehungsweise Cowgirl. Reiterhosen hatte ich ja schon! Ich kaufte mir ein Lasso, ein Halfter mit Revolver und einen goldenen (das musste sein) Cowboyhut, kombinierte das Ganze mit Jeans, Karo-Hemd und Stiefeln, flocht mir Zöpfe und trug Glitter im Gesicht auf.
Diesem Kostüm bin ich seit zehn Jahren treu. Leider hält sich die Treue umgekehrt in Grenzen. Das Lasso verlor ich 2009 auf einem Kölner Dach, der Revolver kam mir ein Jahr später im Getümmel abhanden und ward nie mehr gesehen. Das leere Halfter, das ich danach trotzig weitertrug, verließ mich in der letzten Session, als ich erstmals seit der Geburt meiner Tochter wieder Weiberfastnacht feierte. Allein mein Hut ist mir geblieben.
Dafür arbeite ich mich jetzt an meiner Tochter ab! Mit wachsendem Erfolg. Lehnte sie es letztes Jahr noch vehement ab, das süße Froschkönig-Cape zu tragen, dass ich für sie erstanden hatte, tritt sie dieses Jahr in meine Fußstapfen. Soll heißen: Es muss glitzern! Seit Wochen legt sie ihr Prinzessinnenkleid nur noch zum Schlafen ab, Zepter und Krone begleiten sie durch den Tag und es ist schon wesentlich mehr als eine Zacke rausgebrochen.
Die Kita gibt zudem jedes Jahr ein Karnevalsthema vor. Eröffnete 2014 das Thema „Märchen“ viele Möglichkeiten, sieht das in diesem Jahr anders aus. Motto ist das Kinderbuch „Freunde“ von Helme Heine, was drei Kostüme zulässt: Maus, Hahn oder Schwein! Ja, und Fahrrad. Schon klar! Da unsere Tochter bei uns ohnehin „die Maus“ ist, war klar, wohin die Reise geht. Ein Besuch in der Kinder-  und der Kurzwarenabteilung bei Kaufhof und Jonny Mauser ist fertig.
Do it yourself-Kostüme
 
Vier Tage vor Karneval kam dann plötzlich meine Tochter zu mir und meinte: „Ich möchte als Hexe gehen!“ „Wie, du bist doch Prinzessin UND Maus.“ „Ja, Prinzessin, Maus UND Hexe.“ Drei Kostüme in einer Session, das habe ich mir noch nie erlaubt. Und dann so kurzfristig!! Aber wofür ist man verwöhntes Einzelkind? Hexe soll es sein! „Aber nur mit Sachen, die wir zu Hause haben“, bestimmte ich, um mein Gewissen zu beruhigen und googelte: Prinzessinnenkleid in Hexenkostüm umwandeln.
Dann zerschnitt ich ein schwarzes T-Shirt meines Mannes, der hat so viele, das merkt der gar nicht,  opferte breites Dekoband und goldenes Glanzpapier aus meinem Bestand und bastelte mit einer alten Schultütenvorlage einen… nein zwei… nein drei Hexenhüte aus Tonpapier. (Das mit dem Kopfumfang ist gar nicht so einfach oder meine Tochter hatte gerade einen massiven Wachstumsschub.)
Das Ende vom Lied: Ich bin mal wieder im Bastelfieber! Der goldene Cowboyhut bleibt dieses Jahr an der Garderobe, wo er sich ohnehin gut als Deko macht. Und ich baue mir drei (oder vier oder fünf) Kostüme für die Karnevalsparty nur aus Dingen, die hier, beziehungsweise im Kleiderschrank meines Mannes so rumfliegen. Und der? Hat sich anstecken lassen, ist in den Keller gegangen und kam mit allen Fußball-WM-Utensilien nach oben, die er finden konnte.
Alaaf, Helau, Hä Hopp und was es sonst noch so alles gibt.
 
Last-Minute-Selfmade-Karnevalskostüme
Mit einem weißen T-Shirt als Basis kann man raffinierte
Kostüme machen:
 
Sterntaler:
1. Glitzer-Geschenkpapier, 2. Doppelklebeband, 3.
Weihnachts-Streudeko, 4. Weißes Stofftaschentuch, 5. Sternausstecher als
Schablone
Mit den Ausstechern als Schablone Sterne aus dem
Glitzerpapier ausschneiden. Die Sterne und die Streudeko mit Doppelklebeband am
T-Shirt befestigen, weißes Stofftaschentuch so aufkleben, als würden einige
Sterne hineinfallen.
 
Geldwäscher:
1. Leere Waschmittelpackungen (optional für die Rückseite),
2. schwarzer Stift, 3. Dekodraht, 4. Wäscheklammern, 5. Doppelklebeband, 6.
Spielgeld
Mit schwarzem Stift Umrisse einer Waschmaschine auf das
T-Shirt zeichnen, Spielgeld mit Doppelklebeband aufkleben. Für die Kette
Dekodraht zurechtbiegen und einige Wäscheklammern mit Geld daran befestigen.
Wer mag, kann sich leere Waschmittelpackungen auf den Rücken kleben.
 
Drache:
1. Bunte Papierservietten, 2. schwarzer Stift, 3. Klebefilm,
4. Geschenkband, 5. Kordel
Mit schwarzem Stift die Umrisse und das Gesicht eines
Drachen aufmalen. An allen Ecken gekräuseltes Geschenkband aufkleben. Bunte
Papierservietten in jeweils vier gleich große Streifen schneiden. Die Streifen
mittig zusammenfassen, so dass eine Schleife entsteht. Eine Schleife vorne am
unteren Ende des Drachen aufkleben. Mehrere Schleifen mit Kordel verbinden und
hinten am T-Shirt auf Hüfthöhe befestigen.
Oder man wühlt sich ein bisschen durch den Haushalt:
 
Gärtner:
1. Strohhut, 2. Gummistiefel, 3. Schaufel und Rechen aus dem
Sandkasten, 4. Gießkanne, 5. Grünes T-Shirt als Schürze, 6. Osterkörbchen mit
Obst- und Gemüse, 7. Kunstpflanze, 8. Dekoband für die Schürze, 9. Deko-Äpfelchen,
10. Doppelklebeband, 11. Kordel
So vorhanden, Strohhut, Gummistiefel und grünes T-Shirt
kombinieren. Grünen Stoff, in diesem Fall ein altes Shirt, rechteckig
zuschneiden und so auf das Dekoband kleben, dass eine Schürze entsteht. Schaufel
und Rechen aus dem Sandkasten der Kinder entwenden. Gießkanne, Körbchen und
andere Dinge, die zum Gärtner passen mit Doppelklebeband und Kordeln am Kostüm
befestigen.
 
Beachgirl:
1. Klamotten, die man am Strand tragen würde, 2. Käppi, 3.
Strandspielsachen, 4. Badelatschen, 5. Kordel, 6. Sonnenmilch
Einfach anziehen, bzw. für draußen über die warme Kleidung
ziehen. Eimer eignet sich hervorragend, um beim Karnevalszug Kamelle zu fangen.
Sonnenmilch und Strandspielzeug an der Kleidung festknoten.
 
Tischlein deck‘ Dich
1. Weißes Lacken, 2. Plastikgeschirr und -besteck, 3.
Lebensmittelverpackungen, 4. Servietten, 5. Doppelklebeband
Weißes Bettlaken oder alte Tischdecke wie eingezeichnet
zurechtschneiden. Mit Doppelklebeband möglichst leichtes Plastikgeschirr und
Besteck, Verpackungen, Servietten, Tischdeko etc. aufkleben.

 

Verpacken auf eigene Gefahr

Verpacken auf eigene Gefahr

Abgebrochene Nägel, kaputte Fingerkuppen, verklebtes, wirres Haar. Nein, ich komme nicht von einem Survivaltripp aus dem Dschungel. Ich habe nur Geschenke verpackt. Es gibt ja so Dinge, die verlernt man nie: Fahrradfahren, mit Messer und Gabel essen, Geschenke verpacken… Dachte ich zumindest. Die Realität sieht anders aus, muss ich leider feststellen. Früher gehörte das kunstvolle Verpacken zu meinen leichtesten Übungen (ich habe sogar mal am Packtisch gearbeitet). Ja, ich sonnte mich sogar in dem Glauben, ein gewisses Talent dafür aufzubringen. In jüngerer Zeit stelle ich mich jedoch an, wie ein Linkshänder mit Rechtshänderschere.

Das Papier reißt bereits beim Einschneiden – vorbei die Zeiten, in denen die Schere mit elegantem Schwung glatt durch das Papier fuhr und Papercut-Kanten produzierte. Die einst virtuos ausgeführte origamigleiche Falttechnik funktioniert überhaut nicht mehr. Meist ist das Papier viel zu groß und liegt in etwa so straff am Karton, wie die Haut einer 90-jährigen Omi. Dazu übelstes Geknuddel an beiden Seiten, wo eigentlich dieses perfekt gefaltete Dreieck hingehört, von einem dezenten  Klebesteifen gehalten. In meinen Glanzzeiten habe ich sogar Doppelklebeband benutzt…

Patchworkpapier

Manchmal ist das Papier aber auch zu klein, was ja noch blöder ist. Da mich offensichtlich mein Augenmaß verlassen hat, habe ich wenigstens auch eine Menge knitteriger kleiner Endstücke übrig. Die verklebe ich dann irgendwie miteinander zu einer Art Patchworkpapier und und gebe diesem mit Tesafilm den Rest. Ja, die Sache mit dem Tesafilm. Früher hatte ich Scotchband, bis sich mal irgendwann eine Freundin darüber lustig machte, dass ich ja immer dieses milchige Klebeband benutzen würde. Ja, auch, um filigrane Papiersterne ans Fenster zu pappen.

Sah ein bisschen unschön aus. ABER es verklebte nicht UND der dazugehörige Abroller tat, was er sollte. Nämlich nicht nur einwandfrei abrollen, ohne dass das Band verpappt, sondern auch an der Risskante problemlos den Klebestreifen abtrennen. War vielleicht Glück, aber seit ich besagten Scotch-Abroller kaputtgemacht habe, hatte ich nie wieder einen, von dem ich das Klebeband vernünftig abbekommen habe. Das Ergebnis ist ein vom hilflosen Rumziehen gedehntes und verflustes Band, das seine Klebekraft schon halb eingebüßt hat, bevor ich es überhaupt aufkleben kann.

Auch der glasklare Effekt von Tesa hat sich damit erübrigt, denn unzählige Fingerabdrücke machen es am Ende genauso milchig, wie das halbdurchsichtige Scotchklebeband. Grrrrrr! Aber auch wenn die Abrisskante murx ist, schaffe ich es immer noch, mir daran die Fingerkuppen zu zerstören. Sollte jemand mal meine Fingerabdrücke nehmen wollen, wird er es schwer haben und es hat auch einen Grund, dass ich immer nur rotes Papier verwende…

Bänderdehnung

Kommen wir zu den Bändern. Ich habe eine ganze Schublade voller Bänder – selbstredend. Aber nur wenige passen zu rotem Papier. Früher habe ich Geschenke kunstvoll verschnürt, mit Tannengrün oder Mistelzweigen versehen, hier noch ein Deko-Elch, dort eine Deko-Kugel, handgemalte Geschenk-Etiketten – das ganze Programm. Heute ziehe ich irgendein goldenes oder silbernes Geschenkband aus der Schublade, dass die sardinenbüchsengleiche Enge da drin nur mit vielen Falten überstanden hat und versuche es einigermaßen fest um das Papier zu wickeln. Was nicht klappt. Weshalb es rumschlackert, wenn ich den Knoten vorne drauf mache. Weshalb ich das lockere Band hinten am Geschenk nochmal zusammenfasse und mit einem fleckigen, verdrehen usw. – ihr wisst schon – Stück Tesa verklebe. Was sch…eibenhonig aussieht.

Aber hey, das Ding ist verpackt. Etiketten sind überbewertet, aber da ich mir über die zwei Tage bis Weihnachten definitiv nicht merken kann, welches rote Geschenk für wen ist, schreibe ich großzügig mit schwarzem Edding den Namen drauf. Nicht auszudenken, wenn meine Schwiegermutter die Schnürsenkel, die Lammfellschuheinlagen oder die Thermounterwäsche bekäme, die mein Bruder sich gewünscht hat oder meine Tochter den Stahlbesen, die Sturmhaube, die Dauerfilter für Nasssauger oder die Baumsäge, die für meinen Vater bestimmt sind. Mein Bruder wiederum könnte wahrscheinlich wenig anfangen mit einem Duplo-Zirkus, einem Rattan-Puppenwagen und dem Buch „Lili geht aufs Töpfchen“. Aber wer weiß.

Jedenfalls, wenn das so weitergeht mit dem Verpacken, dann werde ich demnächst nur noch auf weihnachtliche Geschenktüten zurückgreifen. So ein Stahlbesen macht sich sicher super in einer dieser schmalen hohen Tüten, in denen man Weinflaschen verschenkt…

Warum ich das Geschenkeverpacken verlernt  habe? Ich weiß es nicht. Habe schon mal in Erwägung gezogen, meinen Hormonstatus ermitteln zu lassen. Vielleicht habe ich ja Testosteronüberschuss.

Andererseits könnte es eventuell auch etwas mit meiner Tochter zu tun haben, denn beim Verpacken hört sich das meist so an: „Nein Schatz, leg die Schere weg, nicht dass du dich schneidest!“ „Wo hast du den Abroller hingetan?“ „Ach da hinten, holst du ihn mal wieder her? Nein? Dann gehe ich wohl selbst!“ „Sag mal Schatz, hast du das ganze Tesa abgerollt? Das hätte ich noch gebraucht. Wo hab ich denn…?“ „NEEEIIIN, nicht auf der Geschenkpapierrolle balancieren!!!“ „Ach, da hast du das ganze Tesa verklebt, auf den bereits fertig verpackten Geschenken. Ähhhh – sehr hübsch, mein Schatz.“ usw. usf. (Haare-rauf!)

In diesem Sinne werde ich mich nun verpflastern und mich den übrigen 32 Geschenken zuwenden, die noch zu verpacken sind. Meinem eigenen übrigens auch: Mein Mann sagt, er kann keine Geschenke verpacken!

In diesem Sinne, falls wir uns nicht mehr lesen: Frohe Weihnachten!!!

Eure Nachbarin

Wenn der Postmann täglich klingelt

Wenn der Postmann täglich klingelt

Weihnachtszeit, Paketezeit. Vor allem, wenn man mehr am Rand vom Rand wohnt und die sieben Kilometer bis zur Innenstadt dank Kleinkind in der Trotzphase unüberwindlich erscheinen. Was aber tun, mit den vielen, vielen Kartons, die sich nach einer vorweihnachtlichen Geschenke-Order-Aktion in der Ecke stapeln…

Es gibt da diese Theorie: Ein zerbrochenes Fenster, das längere Zeit nicht ersetzt wird, kann dazu führen, dass die gesamte Nachbarschaft verkommt. So ähnlich läuft das auch in unserer Wohnung ab. Es
gibt den Zustand „picobello“. Der ist Dienstagsmittags, nachdem unsere Perle das Haus verlassen hat. Ich habe morgens aufgeräumt, sie hat der bescheidenen Hütte Glanz verliehen!
Und dann braucht es nur eine klitzekleine Chaosecke. Dinge, die nicht da sind, wo sie hingehören: Zwei Schrauben liegen noch auf der Fensterbank, weil ich nicht wusste, wo sie herkommen. Der Brotkorb ist mit dem
falschen Tuch abgedeckt oder das Quietsche-Entchen steht noch vom abendlichen Bad auf dem Wannenrand. Und schon vermüllt die ganze Wohnung. Wenn mein Mann nach Hause kommt, kann er nicht mehr erkennen, dass unsere Perle überhaupt da gewesen ist. Meine Tochter und ich haben dann schon ganze Arbeit geleistet.
Vor Geburtstagen und vor allem vor Weihnachten spitzt sich das Problem zu. Denn wir bekommen Post. Viel Post! Große Pakete! Die Herren von Versand und Co laden uns schon zu ihrem Geburtstag ein oder erzählen uns von ihren Rückenproblemen, so gut kennen wir uns mittlerweile… Naja, vielleicht machen sie uns auch nur für letztere verantwortlich.
 
Weihnachtsshopping
Aber wir wohnen eben nicht in der Bonner Fußgängerzone, sondern quasi am Rand vom Rand. Es gibt Supermärkte und Drogerien, Bäcker, Schneider und Floristen, aber es gibt keinen Spielwarenladen, keine Modehäuser und keine Fastfood-Restaurants. Letzteres hat damit eigentlich nichts zu tun,
stößt aber meinem Mann immer wieder auf. Kaufhof ist Luftlinie nur siebeneinhalb Kilometer entfernt. In der Realität aber liegen unzählige logistische und
organisatorische Meilen zwischen mir und dem Weihnachtsshopping.
Also bewege ich mich gar nicht – das kann ich ja ohnehin am besten – und bestelle alles, was es zu bestellen gibt online. Ich meine, Weihnachtsmann und Christkind bringen die Sachen doch auch ins Haus. Da war nie die Rede von schwitzenden Menschenmassen, die sich – viel zu warm angezogen – bepackt,
rempelnd und mit den Nerven am Ende durchs Kaufhaus schieben, um den Wunschzettel abzuarbeiten. Und das sind nur die OHNE zeterndes Kleinkind an den Haxen. No thanks!
Aber zurück zu unserer Wohnung. Wenn zwei Schrauben ausreichen, um aus einem ordentlichen Heim ein Dickicht zu machen, durch das man sich den Weg nur noch mühsam bahnen kann, ist der Effekt von Pappkartons naheliegend. Und wir sprechen hier von vielen Pappkartons. In einer Ecke gestapelt – herausquellendes Füllmaterial, Werbeprospekte und Lieferscheine
noch nicht mitgerechnet – blockieren sie etwa fünf Prozent unserer Wohnfläche und die nächste Altpapierabfuhr ist erst in einem Monat. Unverantwortlich sowas.
 
Idee!!!
Jetzt verstehe ich natürlich, dass sich manchmal eine gewisse Kartongröße nicht vermeiden lässt. Zum Beispiel – äh – bei einem Paravent. Warum aber Pakete hier ankommen, die mindestens eine Mikrowelle vermuten lassen, sich dann aber als Transportkäfig für zwei zentimeterhohe Tierfigürchen erweisen, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Vielleicht kann mich jemand erhellen.
Jedenfalls habe ich mir überlegt, dass ich – auch um mein schlechtes Gewissen in Sachen Papierverbrauch zu beruhigen – die diversen Kartons einer sinnvollen Aufgabe zuführen werde. Meine 38 Weihnachtsdeko-Zeitschriften sagen seit letztem Jahr einhellig das Gleiche: Baut Euch Weihnachtsbäume! Aus Streichhölzern und Ästen, aus Bildern, die pyramidenartig an der Wand hängen, aus Lebkuchen und Büchern. Warum als nicht auch aus Kartons??? Et viola!